2011-10-13 15:33:49

Österreich/Vatikan: Kardinal hofft auf positiven Effekt des "König-Abdullah-Zentrums“


RealAudioMP3 Ein mutiger Schritt: Das ist aus Sicht des vatikanischen Kurienkardinals Jean-Louis Tauran die geplante Einrichtung des „Internationalen König Abdullah Zentrums für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog“ in Wien. Tauran leitet den päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog, er nahm am Donnerstag in der österreichischen Hauptstadt an der Unterzeichnung des Gründungsvertrages für das Zentrum in der Wiener Albertina teil. Die Einrichtung soll den Status einer internationalen Organisation erhalten. Unterzeichner waren die Außenminister von Österreich, Spanien und Saudi-Arabien. Der Heilige Stuhl strebt einen Beobachterstatus in dem interreligiösen Zentrum an. Er will beobachten, wie sich die Einrichtung entwickelt, sagt Kardinal Tauran.

„Wir hoffen, dass sich die Einrichtung zu einer Gesprächsplattform entwickelt, auf der Probleme von Religionsgemeinschaften in aller Welt auf einem zivilisierten Weg gelöst werden können. Interreligiöser Dialog ist eine religiöse Aktivität. Wir möchten schauen, wie sich die neue Einrichtung entwickelt und ob sie religiöse Aspekte auch nicht mit politischen vermischt. Aber zunächst einmal müssen wir uns ja für den Beobachterstatus bewerben.“
Dass sich das Gründungsabkommen des König-Abdullah-Zentrums auch auf die Menschenrechtserklärung der UNO und insbesondere auf die darin enthaltene Glaubensfreiheit bezieht, sieht Kardinal Tauran positiv. Er hofft, dass das „König-Abdullah“-Zentrum dazu beitragen könne, dass Saudi-Arabien seine Regelungen zur Religionsfreiheit im Land an internationale Standards anpasse. Denn da gebe es nach wie vor „Probleme, die gelöst werden müssen“, so der Kardinal. „Naiv“ sei der Heilige Stuhl in dieser Hinsicht ganz sicher nicht, fügte er an. Wesentlich für den Erfolg aller interreligiösen Initiativen seien konkrete Ergebnisse im praktischen Alltag der Gläubigen:

„Meine Erfahrung ist, dass wir auf dem Niveau der Eliten gute und akzeptable Ergebnisse erzielen; aber diese Ergebnisse erreichen oft nicht die Straße."
(rv/kap 13.10.2011 pr)








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