Papst Benedikt XVI.
ruft nach dem jüngsten Gewaltexzess in Kairo zwischen Kopten und Muslimen zum Schutz
der Christen in Ägypten auf. Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz
zeigte sich der Papst „tief erschüttert“ über die Vorkommnisse in Kairo. Er sei den
Familien der Opfer sowie dem gesamten ägyptischen Volk nahe.
„Die Bevölkerung
ist zerrissen von den Versuchen, das friedliche Zusammenleben der einzelnen Gruppen
zu untergraben. Dieses friedliche Zusammenleben zu fördern, wäre indes wichtig, gerade
in der Zeit des Übergangs.“
Der Papst bittet deshalb die Gläubigen um das
Gebet für Ägypten. Das Land brauche „einen echten Frieden, der sich auf Gerechtigkeit
stützt und auf den Respekt der Freiheit und der Würde jedes Bürgers.“
„Außerdem
unterstütze ich jegliche Bemühungen der ägyptischen Autoritäten, seien sie zivil oder
religiös, für eine Gesellschaft, die – zum Wohl der nationalen Einheit - die Menschenrechte
aller respektiert, insbesondere der Minderheiten.“
In der Nacht zum Montag
war es bei einer zunächst friedlichen Demonstration einiger tausend Kopten vor dem
Gebäude des ägyptischen Fernsehens zu Zusammenstößen mit Muslimen gekommen. Die Sicherheitskräfte
reagierten mit äußerster Härte; es kam zu Straßenkämpfen zwischen Christen, Soldaten
und radikalen Muslimen. 26 Menschen wurden getötet, mehr als 200 erlitten Verletzungen.