Ägypten: Muslimen und Christen gleichermaßen schockiert
Für die Menschen vor
Ort – Muslime und Christen - war der Schock über die Gewalt vom Wochenende mindestens
so groß wie für die Christen in Europa. Das sagt die evangelische Pfarrerin in Kairo,
Andrea Busse, dem Münchner Kirchenradio.
„Wenn wir mit Freunden und Bekannten
sprechen, gibt es eine große Betroffenheit und Bestürzung bei beiden, bei Christen
und bei Muslimen. Die meisten sind schockiert von dem, was passiert ist. Es ist nicht
das, was die Menschen hier wollen. Christen und Muslime wollen eigentlich gemeinsam
ihr Ägypten aufbauen. Sie sind stolz auf ihre friedliche Revolution und sind schockiert
von solchen gewaltsamen Ereignissen.“
Diese Ereignisse zeigen aber laut
Busse nicht, dass grundsätzlich die Gewalt gegen Christen steige, es sei vielmehr
der gegenwärtigen unsicheren Situation geschuldet.
„Ich glaube, dass bei
Christen die Angst etwas größer geworden ist, weil es insgesamt ein instabileres Setting
geworden ist. Es ist eine Übergangsphase, die für ganz viele schwierig ist und in
der es einfach schwieriger ist, für Sicherheit zu sorgen.“