2011-10-08 12:01:18

D: Personalentscheidungen in der Bischofskonferenz


RealAudioMP3 Die Bischofskonferenz hat bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda wichtige Personalentscheidungen getroffen. Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde neuer Familienbischof. Der 51-Jährige folgt in dieser Funktion dem verstorbenen Berliner Kardinal Georg Sterzinsky. In einer ersten Reaktion sagte Tebartz-van Elst am Freitag nach dem Abschluss der Vollversammlung:

„Wir erleben, wie gesellschaftlich neue Herausforderungen da sind, und da ist es für uns als Kirche wichtig, noch einmal den Entwurf von Ehe und Familie, wie wir ihn aus dem Neuen Testament als die Lebensform des Christlichen kennen, in unserer Gesellschaft zur Geltung zu bringen. Ich glaube, dass in dem Ehe- und Familienbild, das wir als Kirche vertreten, eine große Sehnsucht von Menschen aufgegriffen wird. Das, was sich als tragfähig erwiesen hat, ist es auch mit Blick auf die Zukunft für Menschen, die heute vor der Frage stehen: Was hält mich... Die Sehnsucht danach, dass gerade solche Werte auch gelebt werden, zeigt mir eigentlich nur, dass wir mit unserem Ehe- und Familienbild absolut up-to-date sind!“

Caritasbischof
Neuer Caritas-Bischof wird der neue Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Woelki; der 55-Jährige folgt in diesem Amt auf den Dresdner Bischof Joachim Reinelt.

„Ich denke, dass das eine ganz wichtige Aufgabe seitens der Kirche ist: Die Caritas ist eine Wesensäußerung des Evangeliums, eine Wesensäußerung der Kirche. Ohne Caritas ist die Kirche amputiert! Insofern müssen wir da sehr präsent sein und uns auch deutlich äußern. Ich glaube, dass angesichts einer Überalterung der Gesellschaft Pflege ein sehr wichtiges Thema ist; dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht und dass wir also in Sachen soziale Gerechtigkeit die Stimme zu erheben haben; und dass wir uns mit Blick auf die Chancengleichheit sehr deutlich und pointiert äußern müssen.“

Jugendbischof
Neuer Jugendbischof ist der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann; er ist 51 Jahre alt. Das Amt war bisher vom Münchner Weihbischof Bernhard Haßlberger kommissarisch ausgefüllt worden. Wiesemann sagt zur Frage, was er gegen den Rückzug von Jugendlichen aus der Pfarrei spätestens nach der Firmung tun will:

„Als Pfarrer, der ich viele Jahre gewesen bin, kenne ich die Schwierigkeiten und Brüche. Ich sehe aber auch vor Ort: Da, wo gute Arbeit gemacht wird und eine gute Gemeinschaft da ist, wo junge Leute auch mit leitenden Aufgaben betreut werden und spüren: Es ist wichtig, dass ich da bin, da gelingt häufig auch der Brückenschlag über das Firmalter hinweg – die jungen Leute auch als junge Erwachsene in der Kirche zu halten.“

Misereor
Auch für das weltweit größte katholische Entwicklungshilfswerk Misereor bestimmte die Bischofskonferenz einen neuen Chef. Ab kommendem Jahr leitet der aus dem Bistum Speyer stammende Priester Pirmin Spiegel das in Aachen ansässige Werk. Der bisherige Hauptgeschäftsführer Josef Sayer (69) hatte seit 1997 an der Spitze von Misereor gestanden. Spiegel war seit den 90er Jahren mehrfach über längere Zeit in Brasilien tätig. Die von ihm mitbegründete Landwirtschaftsschule in Capinzal do Norte im Nordosten des Landes wurde zum Modell für viele weitere Einrichtungen dieser Art. Außerdem engagierte er sich in der Ausbildung von so genannten Laienmissionaren.

(katholisch.de/kna/rv 08.10.2011 sk)








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