2011-10-07 16:33:50

Friedensnobelpreis an drei Frauen: Würdigung aus dem Vatikan


Den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten drei Bürgerrechtlerinnen aus Liberia und dem Jemen. Das Osloer Nobelkomitee würdigt damit die Erfolge von Frauen der Demokratiebewegung in Afrika und der arabischen Welt. Zwei der Preisträgerinnen stammen aus dem westafrikanischen Kleinstaat Liberia, es sind die Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee. Die dritte Friedensnobelpreisträgerin ist Tawakkul Karman aus dem Jemen; sie gilt als eines der bekanntesten Gesichter der Protestbewegung in ihrem Land. Die beiden Liberianerinnen hingegen erhalten die Osloer Auszeichnung für ihren erfolgreichen Einsatz zur Beendigung des Bürgerkrieges in ihrem Land nach dreizehn Jahren.

Lob für die drei Friedensnobelpreisträgerinnen kommt auch aus dem Vatikan: Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, sagte uns:

„Das ist sicher eine noble und große Sache auch für die Frauen, wenn ihre Initiativen auf weltweiter Ebene Anerkennung finden. Sehr positiv, ein schönes Zeichen und eine Ermutigung für andere Frauen, die ähnliche Initiativen haben. Ich kenne Ellen Johnson Sirleaf ein wenig und ich kann bestätigen, dass ihre Führungsrolle, ihr Engagement mindestens auf politischer Ebene für ganz Westafrika auch von uns sehr geschätzt wird. Ein Land nach einem Bürgerkrieg zu lenken, ist eine höchst schwierige Angelegenheit, mit einer Regierung, die widerstreitende Kräfte vereint. Das sollten wir anerkennen.“

Die weniger bekannte Menschenrechtlerin Leymah Gbowee würdigte Kardinal Turkson, der selbst aus Afrika stammt, mit folgenden Worten:

„In Bürgerkriegssituationen wie in Liberia haben sehr viele Frauen stark gelitten. Sie wurden entführt, vergewaltigt, und so weiter. Nach dem Ende des Kriegs war die Rehabilitierung dieser missbrauchten Frauen eine traurige Angelegenheit. Hier eine Frau zu haben, die andere dazu ermutigte, wieder den Kopf zu erheben, ist sehr schätzenswert. Auch den Friedensnobelpreis für die Frau aus dem Jemen unterstütze ich. Ich freue mich, dass die Welt ihre Initiativen schätzt und sie nun auf eine so Aufsehen erregende Weise auszeichnet.“

(rv 07.10.2011 gs)







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