Spekulation schafft Hunger. Mit dieser These wendet sich das katholische Entwicklungshilfswerk
Misereor gegen die globale Spekulation mit Land und Nahrung. Anlass ist der kommende
Welternährungstag am 16. Oktober. Spekulation sei „ein wesentlicher Treiber für schwankende
und stark steigende Preise für Mais und Weizen", so der Börsenexperte Dirk Müller,
der in einer Analyse für das katholische Hilfswerk die anhaltenden Unschuldsbeteuerungen
aus der Finanzwelt widerlegt. Es gebe „keinen einzigen volkswirtschaftlichen oder
gar humanitären Grund dafür, dass sich private Investoren virtuell Weizensäcke in
ihr Depot legen und so eine künstliche Nachfrage schaffen.“ Gleichzeitig steigt auch
die weltweite Spekulation mit Land. Betroffen seien vor allem die Ärmsten der Armen.
Mit Blick auf das Treffen der G20-Finanzminister in Paris und dem Treffen des UN-Komitees
für Ernährungssicherung in den kommenden Wochen forderte Misereor die deutsche Bundesregierung
dazu auf, sich für mehr Transparenz und Regulierung einzusetzen.