Immer weniger Menschen melden sich als Betroffene von Gewalt und sexuellem Missbrauch
im kirchlichen Bereich. Das gaben kirchlichen Ombudsstellen und die Unabhängige Opferschutzanwaltschaft
am Mittwoch auf Anfrage der Agentur Kathpress bekannt. Bei der von Waltraud Klasnic
geleiteten Stelle haben sich demnach in diesem Jahr seit Juni 32 Personen gemeldet.
Im Zeitraum von April 2010 bis Mai 2011 gab es demgegenüber noch 1.091 Kontakte. Dieser
Trend wird auch von den kirchlichen Ombudsstellen bestätigt, die seit Juni diesen
Jahres wieder Erstanlaufstelle für alle Meldungen sind. Als hilfreich bei der Missbrauchsbekämpfung
hätten sich die „klaren Regelungen für die unabhängige Arbeitsweise der kirchlichen
Ombudsstellen erwiesen“, die mit Umsetzung der entsprechenden Leitlinien der Bischofskonferenz
wirksam geworden seien. Das gab der Leiter der Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz
zur Erarbeitung der Leitlinien, Monsignor Franz Schuster, an. Auch das strikte Vorgehen
gegen kirchliche Mitarbeiter bei glaubwürdigen Gewalt- bzw. Missbrauchsvorwürfen habe
sich bewährt, so Schuster: Bei schwerwiegenden Vorwürfe werde die betroffene Person
umgehend dienstfrei gestellt. Nach Ende der Untersuchungen werde dann entschieden,
ob es zu Abberufungen, Versetzungen, vorzeitigen Ruhestand oder - bei Unschuld - zu
einer Rehabilitierung komme.