Hormonale Verhütungsmittel, die in Afrika zum Einsatz kommen, erhöhen offenbar das
Risiko einer HIV-Infektion. Das geht aus einer aktuellen Studie der „Washington University“
mit Sitz in Seattle hervor. Betroffen sind vor allem Frauen des Subkontinents, welche
die in Afrika beliebten Hormonspritzen verwenden. Die Methode ermöglicht es den Frauen,
eine Schwangerschaft ohne tägliches Pillenschlucken zu verhindern. Rund zwölf Millionen
Frauen – etwa sechs Prozent der 15- bis 49-Jährigen in den südlichen Ländern Afrikas
– verhüten auf diese Art und Weise. Sie verwenden dafür zum Beispiel das Depotpräparat
DMPA. Nach der Studie verdoppelt dieses Präparat das Risiko einer HIV-Infektion.
Die Untersuchung wurde an knapp 3.800 afrikanischen Paaren aus Botswana, Kenia, Ruanda,
Südafrika, Tansania, Uganda und Simbabwe durchgeführt, bei denen jeweils ein Partner
mit HIV infiziert war. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will nun ihre Empfehlungen
zum Gebrauch von Verhütungsmitteln überarbeiten, sagte eine Sprecherin der Organisation
gegenüber der „New York Times“.