Obwohl Desmond Tutu 80 Jahre alt wird, wird er nicht müde, gegen Ungerechtigkeiten
scharf zu schießen. Die derzeitige südafrikanische Regierung sei schlimmer als die
Apartheidregierung, äußerte Tutu gegenüber der Online-Zeitung „Times Live“. Dem Dalai
Lama war die Einreise zur Geburtstagsfeier Tutus verweigert worden. Offenbar habe
China als wichtiger Wirtschaftspartner Südafrikas diese Entscheidung beeinflusst,
so der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt.
Desmond Mpilo Tutu hat
sich voriges Jahr in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Zeit seines Wirkens
kämpfte er gegen die Apartheid und für seine Vision einer „Regenbogennation“, die
er jedoch bis heute nicht verwirklichen konnte. Für seinen „gewaltlosen Einsatz gegen
das Apartheid-Regime“ erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis.
Der Einsatz
des anglikanischen Priesters für Gerechtigkeit und Frieden blieb nicht immer unkritisiert.
Kritiker beanstandeten eine Neigung zur Demagogie und befürchteten eine Politisierung
des erzbischöflichen Amtes, das er seit 1986 ausübte.
Nach Ende der Apartheid
leitete der sich selbst als „Quälgeist“ bezeichnende Tutu die „Kommission für Wahrheit
und Versöhnung“. Die Aufarbeitung von 20.000 Fällen brachte jedoch nicht die gewünschte
Versöhnung, sondern verhärtete die Fronten zwischen den Rassen zusätzlich. Von Rückschlägen
entmutigen ließ er sich jedoch bis heute nicht. Desmond Tutu wurde nie müde, Missstände
auszusprechen und öffentlich anzuprangern, wie beispielsweise bei der Krise in Darfur.
In seinem wohlverdienten Ruhestand will er sich nun seiner Familie widmen.