2011-10-05 14:13:32

Südafrika: Desmond Tutu wird 80


Obwohl Desmond Tutu 80 Jahre alt wird, wird er nicht müde, gegen Ungerechtigkeiten scharf zu schießen. Die derzeitige südafrikanische Regierung sei schlimmer als die Apartheidregierung, äußerte Tutu gegenüber der Online-Zeitung „Times Live“. Dem Dalai Lama war die Einreise zur Geburtstagsfeier Tutus verweigert worden. Offenbar habe China als wichtiger Wirtschaftspartner Südafrikas diese Entscheidung beeinflusst, so der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt.

Desmond Mpilo Tutu hat sich voriges Jahr in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Zeit seines Wirkens kämpfte er gegen die Apartheid und für seine Vision einer „Regenbogennation“, die er jedoch bis heute nicht verwirklichen konnte. Für seinen „gewaltlosen Einsatz gegen das Apartheid-Regime“ erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis.

Der Einsatz des anglikanischen Priesters für Gerechtigkeit und Frieden blieb nicht immer unkritisiert. Kritiker beanstandeten eine Neigung zur Demagogie und befürchteten eine Politisierung des erzbischöflichen Amtes, das er seit 1986 ausübte.

Nach Ende der Apartheid leitete der sich selbst als „Quälgeist“ bezeichnende Tutu die „Kommission für Wahrheit und Versöhnung“. Die Aufarbeitung von 20.000 Fällen brachte jedoch nicht die gewünschte Versöhnung, sondern verhärtete die Fronten zwischen den Rassen zusätzlich. Von Rückschlägen entmutigen ließ er sich jedoch bis heute nicht. Desmond Tutu wurde nie müde, Missstände auszusprechen und öffentlich anzuprangern, wie beispielsweise bei der Krise in Darfur. In seinem wohlverdienten Ruhestand will er sich nun seiner Familie widmen.

(kna 05.10.2011 ks)








All the contents on this site are copyrighted ©.