Vatikan/Libyen: Nuntius, „Offenheit für Christen garantiert"
Wie stellt sich die
Zukunft der Christen in Libyen nach dem Sturz von Muammar Gaddafi dar? Über diese
Frage hat der päpstliche Nuntius an diesem Montag mit den neuen libyschen Autoritäten
gesprochen. Libyen wird bis zu Neuwahlen von einem Übergangsrat verwaltet. Von der
Begegnung mit Vertretern des Rates berichtet Erzbischof Tommaso Caputo im Gespräch
mit Radio Vatikan:
„Die libyschen Autoritäten schätzen die Anwesenheit
der verschiedenen religiösen Gemeinschaften im Land sehr – und das war im Übrigen
auch in der Vergangenheit so. Sie haben mir versichert, dass von ihrer Seite aus jede
Unterstützung und Offenheit für die Christen im Land gewährt wird. Sie haben mich
gebeten, wenn es Schwierigkeiten gibt, diese bekannt zu machen. Ich habe dort Gesprächspartner
getroffen, die uns sehr wertschätzen.“
In den lokalen Krankenhäusern rund
um Tripolis wirkten zahlreiche Ordensfrauen aus verschiedenen katholischen Kongregationen,
so der Nuntius weiter. Diese Schwestern seien in Libyen hoch geschätzt; sie setzten
ein Zeichen der Unterstützung für das libysche Volk. In Tripolis sei die Sicherheitslage
stabil, erzählt Erzbischof Caputo weiter, er habe dort eine „hoffnungsvolle Atmosphäre“
wahrgenommen. Aus Syrte, der Hochburg der Gaddafi-Anhänger, berichten Agenturen hingegen
weiterhin von erbitterten Gefechten der Opposition und den Getreuen des Diktators.