Erzbischof Thissen: Lebendiger Glaube durch gelebte Mission
Was hat die Missionsarbeit
der katholischen Kirche im Senegal mit dem Glauben der Deutschen zu tun? Zum Beginn
des Monats der Weltmission im Oktober spricht der Hamburger Erzbischof Werner Thissen
im Münchner Kirchenradio über den Zusammenhang zwischen kirchlicher Arbeit in fernen
Ländern und der Neuevangelisierung in Deutschland.
„Geldspenden sind wichtig.
Aber ebenso wichtig ist, dass wir uns in Besinnung und Gebet die Situation in den
armen Ländern vor Augen führen. Es ist wichtig, dass durch weltkirchliche Mitarbeit
in der Ortsgemeinde oder auch durch politisches Engagement solche Fragen behandelt
werden. Ich muss von mir sagen: Mein persönlicher Glaube ist durch weltkirchliche
Arbeit noch viel lebendiger geworden. Diese Erfahrung wünsche ich natürlich vielen
Menschen, dass sie durch den Weltmissionssonntag auch auf diese Spur kommen.“
Erzbischof
Thissen kündigt an, dass sich auch die Deutsche Bischofskonferenz mit den Fragen zur
Neuordnung der weltkirchlichen Arbeit befassen wird. Ziel sei, so der Erzbischof,
sich den veränderten Bedingungen in den Partnerländern aber auch in Deutschland zu
stellen. Denn Deutschland selbst sei ein Land, das Mission und Neuevangelisierung
dringend notwendig hat.
„Ich bin den Missionaren, die aus dem Ausland zu
uns gekommen sind, sehr dankbar, dass sie auch hier den Glauben verbreiten. Beim Angebot
„Missionare auf Zeit“ haben junge Erwachsene die Möglichkeit, für ein Jahr in einem
weltkirchlichen Partnerland, wie etwa im Senegal, zu leben. Dort lernen sie, wie das
Evangelium in Wort und Tat dort zu den Menschen gebracht wird. Dadurch kann ein lebendiger
Austausch entstehen und auch hier bei uns das weltkirchliche Bewusstsein, und das
ist mir sehr wichtig, wachsen kann.“