Positive Bilanz nach Papsttreffen mit Evangelische Kirche
Eine positive Bilanz
des Papsttreffens mit der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben
führende Vertreter der beiden christlichen Kirchen in Deutschland gezogen. Vor Journalisten
hoben sie am Freitag in Erfurt besonders die Würdigung des Reformators Martin Luther
durch Benedikt XVI. hervor. Einig waren sie sich ebenfalls darin, dass drängende ökumenische
Fragen blieben.
Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider sagte, er
freue sich sehr, dass Benedikt XVI. das Anliegen der Theologie Luthers „so prominent
herausgestellt und sein Ringen um die Gottesfrage als innere Triebfeder seines ganzen
Weges gewürdigt“ habe. Das eröffne Chancen für das weitere Gespräch. Große Übereinstimmung
sieht Schneider auch in den Mahnungen des Papstes, das ökumenisch Erreichte nicht
verlorengehen zu lassen. Die Kirchenvertreter bekundeten Verständnis für die Äußerung
des Papstes, die Erwartung eines „ökumenischen Gastgeschenks“ sei „ein politisches
Missverständnis des Glaubens und der Ökumene“. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, erklärte, der Papst habe damit sagen wollen, dass
er nicht mit fertigen Lösungen gekommen sei. Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates,
Kardinal Kurt Koch, hob hervor, Gesprächspartner des Papstes sei bei solchen
Themen der Lutherische Weltbund.
Keine Wunder erwarten Der
Mainzer Kardinal Karl Lehmann sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA),
von einer solchen Begegnung dürften keine Wunder erwartet werden. Es sei aber ein
wichtiges Signal, dass die Begegnung im Augustinerkloster stattfinden konnte. Ähnlich
äußerten sich der katholische Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller sowie
der evangelische Landesbischof von Bayern, Johannes Friedrich. Lehmann betonte,
er könne die Menschen verstehen, die nach dem Treffen enttäuscht seien. „Die Menschen
wollen Taten sehen“, so Lehmann. Benedikt XVI. habe aber betont, dass diese erarbeitet
werden müssten.