Papstbesuch: Ein Zwischenfall, weniger Protest als erwartet
In Erfurt und Freiburg haben am Freitagabend jeweils einige hundert Papstgegner gegen
den Besuch von Benedikt XVI. protestiert. In Folge der mit viel Vorlauf angekündigten
Proteste war man von weit höheren Zahlen ausgegangen. Die Veranstaltung auf dem Bahnhofsvorplatz
in Erfurt stand unter dem Motto „Heidenspaß statt Höllenangst“ und verlief nach Angaben
der Polizei friedlich. In Freiburg gingen am Freitagabend zwischen 200 und 300 Demonstranten
gegen den Papstbesuch in ihrer Stadt auf die Straße. Die Demonstration führte direkt
am Pressezentrum in der Nähe des Hauptbahnhofs vorbei, das für die Journalisten zum
Papstbesuch eingerichtet worden war. Die Polizei überwachte die nicht angemeldete
Veranstaltung mit einem Großaufgebot. Ziel der bislang friedlichen Demonstration ist
eine grundsätzliche Kritik an Religion, Papst und gesellschaftlichen Zuständen. Zu
den Demonstrationen nahm der Vatikan bislang keine Stellung. Ein Zwischenfall am Rande
der Papstmesse in Erfurt habe sich auf die Papstveranstaltung in der Lutherstadt nicht
ausgewirkt, schreibt der Heilige Stuhl an diesem Samstag in einer Pressemeldung. In
der Nähe des Domplatzes war offenbar mit einem Luftgewehr auf eine Mitarbeiterin einer
privaten Sicherheitsfirma geschossen worden. Die Frau sei leicht verletzt worden,
berichten verschiedene Medien unter Berufung auf die Polizei. Es handele sich um die
Tat einer gestörten Person, kommertierte Vatikansprecher Federico Lombardi. Die Teilnehmer
der Messe hätten nichts davon mitbekommen, deshalb sei das Ereignis für den Papstbesuch
von keiner Bedeutung, so der Jesuitenpater. (rv/kna 24.09.2011 pr)