Freiburger Vinzentinerinnen: „Wir sind auf dem Münsterplatz mit dabei“
Vorfreude auf den
Papst – die kann man sehen und hören, wenn man in diesen Tagen in Freiburg durch die
Straßen läuft: Die Glocken läuten öfter als sonst, an Kirchen und Häusern prangen
Willkommensgrüße für Benedikt XVI., und die Stadt füllt sich langsam mit Pilgern und
Besuchern. Um die 100.000 Personen werden erwartet, neben Staatsgästen, Kardinälen
und Politikern. Und auch wenn die Freiburger nicht alle bei den Veranstaltungen mit
dem Papst dabei sein können, so bieten die Gebets- und Kulturveranstaltungen im Rahmenprogramm
doch eine gute Gelegenheit, das Ereignis spirituell mitzuverfolgen.
„Wir
freuen uns natürlich auf die Begegnung mit dem Papst am Samstag, ich werde da auf
dem Münsterplatz sein!“ – „Ich freu mich sehr und finde, das ist eine große Ehre,
dass der Papst nach Deutschland kommt.“ – „Ich gehe auf den Flugplatz und werde den
Gottesdienst mitfeien!“
Für die Freiburger Vinzentinerinnen ist Benedikt
in diesen Tagen „Pflichtprogramm“. Die katholischen Ordensschwestern Elisabeth und
Jordana verfolgen Benedikts Schritte in Berlin und Erfurt schon aufmerksam über das
Fernsehen, bis der Papst dann in ihre Stadt kommt. Gerade haben sie noch die Rede
des Papstes vor dem Bundestag mitverfolgt. Die war nach ihrer Ansicht überzeugend
– und zwar auch für Papstkritiker. Schwester Jordana:
„Wunderbar, wunderbar.
Ich kann die natürlich nicht so ausschöpfen wie viele Intellektuelle, die sein Wissen
gesehen haben. Aber ich habe vieles gesehen und mich auch nachher gefreut, als dann
ein Muslim und einer von den Linken befragt wurden, der hat gesagt: Er hört sich das
schon an, geht aber nachher zur Demonstration. Und ich garantiere, der ist nicht zur
Demonstration gegangen, denn der klang so positiv!“
Schwester Elisabeth
hat in der Bundestagsrede vor allem einen Appell gesehen:
„Dass der Mensch
sich nicht selbst macht, sondern dass er auf Gott angewiesen ist, dass der Mensch
verantwortlich ist für die Natur und sich entsprechend einsetzt...“
Ob
das für die Politiker im Bundestag und die anderen Fernsehzuschauer in Deutschland
auch so einsichtig war? Dazu Schwester Jordana und Schwester Elisabeth:
„Also
klar genug, ja.“ – „Ein vernünftig denkender Mensch, der müsste da positiv zu stehen.“
Das
meinen die Freiburger Vinzentinerinnen und eilen weiter zur nächsten Veranstaltung
– einer Lesung zur Papstenyzklika „Deus caritas est“.
Die Freiburger „Barmherzigen
Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul“ sind im sozial-caritativen Bereich engagiert
und betreiben in Südwestdeutschland Krankenhäuser und Pflegeheime. In Freiburg umfasst
die Ordensgemeinschaft derzeit 200 Schwestern. Das Motto des Ordens ist „Liebe handelt!“
– nach ihrem Gründer, dem heiligen Vinzenz von Paul.