2011-09-17 13:03:46

Australien: Bischöfe fordern menschwürdiges Asylverfahren


RealAudioMP3 Die Bischöfe Australiens fordern, dass Asylsuchende nicht abgewiesen, sondern in ihrem Land würdig empfangen werden. Damit kritisieren sie zugleich scharf die derzeitige australische Asylpolitik. Die Regierung in Canberra plant seit Monaten, dass Flüchtlinge bereits vor ihrer Ankunft auf das Festland überprüft und in andere Länder abgeschoben werden sollen. Doch mit einer solchen Regelung werden keine Probleme gelöst, urteilen die Bischöfe. Stattdessen würden damit viele hilfsbedürftige Menschen unwürdig behandelt.

Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert der Direktor des katholischen Flüchtlingsbüros, P. Maurizio Pettenà, weshalb sich die katholische Kirche in Australien so für Flüchtlinge einsetzt.

„Als Katholiken haben wir die Pflicht Menschen aufzunehmen und in unserer Gesellschaft willkommen zu heißen. Wir müssen offene Tore haben. Diese Öffnung gilt auch für den Dialog und für den Respekt gegenüber allen Menschen. Denn alle haben das Recht, ein glückliches und würdiges Leben zu führen. Wir müssen also eine Lösung finden, die für alle gut und richtig ist.“

Was wie Allgemeinplätze klingt, hat einen harten realpolitischen Hintergrund: Die australische Regierung hat Ende Juli mit Malaysia eine Vereinbarung unterzeichnet. Australien wollte, so der Inhalt des Textes, 800 Flüchtlinge nach Malaysia abschieben, die illegal nach Australien gereist waren.

„Die katholische Kirche hatte damals diese Politik kritisiert. Und dann erklärte das Oberste Gericht in Australien diesen geplanten Flüchtlingsaustausch für ungültig! In der Tat handelte es sich um einen regelrechten Menschenhandel. Das ist unakzeptabel!“

(rv 17.09.2011 mg)

Unser Foto zeigt den malaiischen Innen- und den australischen Einwanderungsminister nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen beiden Ländern am 25. Juli dieses Jahres.







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