Die Bischöfe Australiens
fordern, dass Asylsuchende nicht abgewiesen, sondern in ihrem Land würdig empfangen
werden. Damit kritisieren sie zugleich scharf die derzeitige australische Asylpolitik.
Die Regierung in Canberra plant seit Monaten, dass Flüchtlinge bereits vor ihrer Ankunft
auf das Festland überprüft und in andere Länder abgeschoben werden sollen. Doch mit
einer solchen Regelung werden keine Probleme gelöst, urteilen die Bischöfe. Stattdessen
würden damit viele hilfsbedürftige Menschen unwürdig behandelt.
Im Gespräch
mit Radio Vatikan erläutert der Direktor des katholischen Flüchtlingsbüros, P. Maurizio
Pettenà, weshalb sich die katholische Kirche in Australien so für Flüchtlinge einsetzt.
„Als
Katholiken haben wir die Pflicht Menschen aufzunehmen und in unserer Gesellschaft
willkommen zu heißen. Wir müssen offene Tore haben. Diese Öffnung gilt auch für den
Dialog und für den Respekt gegenüber allen Menschen. Denn alle haben das Recht, ein
glückliches und würdiges Leben zu führen. Wir müssen also eine Lösung finden, die
für alle gut und richtig ist.“
Was wie Allgemeinplätze klingt, hat einen
harten realpolitischen Hintergrund: Die australische Regierung hat Ende Juli mit Malaysia
eine Vereinbarung unterzeichnet. Australien wollte, so der Inhalt des Textes, 800
Flüchtlinge nach Malaysia abschieben, die illegal nach Australien gereist waren.
„Die
katholische Kirche hatte damals diese Politik kritisiert. Und dann erklärte das Oberste
Gericht in Australien diesen geplanten Flüchtlingsaustausch für ungültig! In der Tat
handelte es sich um einen regelrechten Menschenhandel. Das ist unakzeptabel!“
(rv
17.09.2011 mg)
Unser Foto zeigt den malaiischen Innen- und den australischen
Einwanderungsminister nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen beiden Ländern
am 25. Juli dieses Jahres.