2011-09-16 15:14:21

Kardinal Schönborn: „Mission im Mittelpunkt“


RealAudioMP3 Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat in dieser Woche eine „missionarische Reform“ für sein Bistum angekündigt. In einem Leitartikel für die aktuelle Ausgabe des Mitarbeitermagazins „thema kirche“ bittet er alle Katholiken, diesen Aufbruch mitzutragen, „besonders auch alle, deren Kritik an den heutigen Zuständen sie als sorgende Kämpfer für den Glauben und das Heil der Menschen ausweist“. Grundauftrag und erste Aufgabe der Kirche sei Mission, so Schönborn. Bei der Reform setze er auf viele kleine „Keimzellen des Glaubens“, geistliche Zentren und Pfarrei-übergreifende Kooperationsformen, bekräftigt der Erzbischof:

„Die Kirche ist ja kein Selbstzweck, sondern sie ist eine Glaubensgemeinschaft und sie ist als Glaubensgemeinschaft von Jesus Christus gestiftet, mit ihren Regeln, mit ihren Grundideen, mit ihrer Orientierung ausgestattet. Ddeshalb ist meine Grundüberlegung, mein Aufruf, meine inständige Bitte an uns alle in der Erzdiözese Wien – ich würde auch sagen, in der Kirche in Österreich – eine Neuorientierung an Jesus Christus. Das heißt konkret, das machen, was bei ihm am Anfang geschehen ist, nämlich bei ihm in die Schule gehen und Jünger werden – in neuer Weise werden. Das war der Grundauftrag Jesu, als er gesagt hat: geht in alle Welt und macht die Völker zu meinen Schülern.“

Von einer Kirchenspaltung möchte der Kardinal nichts wissen. Spaltungen habe es „schon genug“ gegeben, so Schönborn, „fast immer im Namen der Reform der Kirche“. Vielmehr müsse Einheit in der Vielfalt das Ziel sein, erklärt der Kardinal, der sich in den vergangenen Monaten mit der progressiven „Pfarrer-Initiative“ auseinandersetzte. In einem „Aufruf zum Ungehorsam“ plädierte die Vereinigung unter anderem für die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt. „Regeländerungen“, die „wenn überhaupt nur von der Weltkirche vorgenommen werden können“, seien keine Lösung, so Schönborn. Dennoch wolle man auch mit der Zeit gehen:


„Strukturreform, das heißt natürlich auch Eingehen auf die veränderte gesellschaftliche und kirchliche Situation, zum Beispiel die veränderte demographische Situation, die starke Immigration, der starke Rückgang institutioneller Bindung in der Kirche und in der Gesellschaft, und davon ausgehend dann natürlich die Frage: Wie gehen wir mit unseren 660 Pfarren um, welche Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden können wir entwickeln usw. Aber all das steht unter der Zielvorgabe: Wie können wir uns neu am „Meister“ Jesus Christus ausrichten?“


Konkrete Vorgaben soll für die Reform soll es ab Ostern 2012 geben.

(kap 16.09.2011 pr)








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