Jesus I und II, Salz
der Erde, Einführung ins Christentum, um nur die berühmtesten Werke zu nennen: Der
Theologe Joseph Ratzinger ist ein außerordentlich fruchtbarer Autor. „Es ist für mich
bewegend und auch ein wenig beunruhigend zu sehen, welche Ernte an Büchern aus meinem
Denken hervorgegangen ist“, sagte Papst Benedikt an diesem Donnerstag, nachdem er
in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo eine Ausstellung mit seinen Büchern mitsamt
Übersetzungen in 30 Sprachen in Augenschein genommen hatte. Und weiter:
„Ich
hoffe, dass es den Menschen dienen kann, dass es nicht nur ein Gerede ist, das vorüberrauscht,
sondern dass es Worte sind, die helfen können, den Weg zu finden.“
Der
junge Theologe Joseph Ratzinger veröffentliche 1956 sein erstes Werk bei Herder und
ist dem Verlag bis heute treu geblieben. Rund 600 Bände des Kardinals und des Papstes
umfasst die Bücherschau, die der Freiburger Verleger Manuel Herder jetzt für seinen
prominentesten Autor eingefädelt hat.
„Vielen Dank dafür, dass Sie diese
große Mühe auf sich genommen haben, die ganze Welt der Bücher, die durch mich irgendwie
zustande gekommen ist, der Menschheit sichtbar zu machen in dem Augenblick meines
Besuches in Deutschland, der auch ein Augenblick der Besinnung darauf ist, was ich
mit meinem Dienst der Welt und der Kirche tun kann.“
Ein besonderes Wort
des Dankes richtete der Papst bei der Gelegenheit auch an seine Lektoren, jene Fachleute
in den Verlagen also, die dafür verantwortlich sind, die Manuskripte gegenzulesen.
Den Autor Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. betreut bei Herder der Theologe Burkhard
Menke. Der Papst:
„Ich weiß, was es bedeutet, so ein Buch zu lektorieren,
wieviel stille Arbeit notwendig ist, damit erst das Buch recht in der Welt erscheinen
kann. Der Autor tut das Seine und er wird bekannt, die anderen stehen im Hintergrund
und geben ihre Arbeit, ohne öffentlich zu werden, aber im stillen sind sie alle mit
gegenwärtig. Und dafür herzlich zu danken ist mir in dieser Stunde ein wirkliches
Bedürfnis.“
Die Bücherschau ist ab Freitag im Camposanto Teutonico zu sehen,
dem deutschen Friedhof im Vatikan. Am 24. September schließlich zieht die Ausstellung
ins Herder Verlagshaus nach Freiburg um. Die Bücher des Papstes kommen damit praktisch
gleichzeitig in Freiburg an wie Papst Benedikt selbst. (rv 15.09.2011 gs)