Ein Papstbesuch in Indien wäre eine große Ermutigung für die indischen Katholiken.
Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Erzbischof von Bhopal, Leo Cornelio. Er befindet
sich in diesen Tagen zum Ad Limina-Besuch der indischen Bischöfe in Rom. Nächste Woche
wird er Papst Benedikt XVI. treffen.
„Der Papst könnte in einem Missionsland
wie Indien ein gutes Zeugnis geben. Das wäre für uns in der Tat eine wichtige Ermutigung.
Sicherlich sollte er die Hauptstadt Delhi besuchen, vielleicht auch eine Großstadt
wie Mumbai oder den Bundesstaat Kerala. Schön wäre aber auch eine Visite in einer
Missionsgegend wie Ranchi, wo viele Nachfahren indischer Ureinwohner leben.“
Konkret sind die Planungen für einen Papstbesuch in Indien allerdings
nicht. Der Erzbischof hat auch noch keine Einladung ausgesprochen. Im Augenblick hat
er andere Sorgen: In seinem Bistum im zentralindischen Madhya Pradesh leidet die christliche
Minderheit unter Verfolgung, wie in anderen indischen Bundesstaaten auch.
„Allerdings
sind die meisten Hindus tolerant. Vor allem gebildete Hindus pflegen einen guten und
freundlichen Umgang mit uns. Daneben gibt aber leider kleinere Gruppen von Hindus,
die sehr extremistisch sind. Sie verfolgen meist ein politisches Ziel. Die Anführer
dieser Gruppen nützen diese Menschen aus. Madhya Pradesh war der erste indische Bundesstaat,
der ein Gesetz gegen Religionswechsel einführte. Das war 1968. Offiziell geht es dabei
um die Wahrung der Religionsfreiheit.“