Das Unverständnis zwischen Muslimen und Christen beginnt wieder aufzuflammen. Dies
teilte Kardinal Antonios Naguib beim internationalen Friedenstreffen in München mit.
Der koptisch-katholische Patriarch bemängelte das Fehlen christlicher Repräsentanten
in den Regierungsgremien und forderte eine nationale Partei, die für Ordnung und Sicherheit
sorgt. Er verteidigte außerdem die Christen, die sich an der Revolution beteiligen
und für die Bildung eines neuen Rechtsstaates einstehen. Dennoch gebe es nicht ausschließlich
Grund zur Sorge, sondern auch zur Hoffnung, so der Patriarch. Die Jugendlichen und
ihre Anhänger können die Demonstrationen fortsetzen. Auch die Veröffentlichung „für
die Erneuerung des religiösen Diskurses“ von Theologen der Al Azhar Universität Kairo,
die als wichtigsten Punkt die Säkularisierung des Staates vorsieht, deute in eine
gute Richtung, so Naguib.