Mehr als 4.000 Projekte in insgesamt 118 Ländern mit einem Gesamtvolumen von 98,4
Millionen Euro konnten kirchliche Hilfsorganisationen im Vorjahr unterstützen. Noch
nie konnten Projekte mit einem solchen Gesamtvolumen unterstützt werden. Das sei vor
allem durch Spendengelder möglich geworden, berichteten Vertreter von Caritas, Dreikönigsaktion
und der Koordinationsstelle der Bischofskonferenz (KOO) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz
am Freitag in Wien. Gleichzeitig forderten sie von der Politik eindringlich eine deutliche
Steigerung der Budgetmittel für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und humanitäre Hilfe.
Diese „Rekordsumme" von 2010 sei auch eine Folge der Not im „Jahr der Katastrophen
2010", u. a. mit dem Erdbeben in Haiti und der Flut in Pakistan, sagte der Linzer
Diözesanbischof Ludwig Schwarz: „So sehr das Ausmaß der Katastrophen bestürzt, so
sehr ist die enorme Solidarität auch ein Grund zur Freude." Das „starke Signal der
Mitmenschlichkeit", das Tausende österreichische Privatpersonen durch ihre Spendenbereitschaft
setzten, „steht in einem dramatischen Gegensatz zur Untätigkeit des offiziellen Österreich",
betonte der Bischof: „Wir fordern die politischen Verantwortlichen der Regierung dazu
auf, sich ein Beispiel an der Bevölkerung zu nehmen und endlich einen angemessenen
Beitrag zur weltweiten Bekämpfung von Armut und Hunger zu leisten."