Ad limina Besuche: „Extremisten schaffen Probleme, wo vorher keine waren“
Es ist die viertgrößte
katholische Bischofskonferenz der Welt, die der Papst in diesen Monaten zu den „ad
limina“ Besuchen empfängt: An diesem Wochenende gehen die Besuche zu Ende. Die Bischöfe
waren beim Papst und in den zuständigen Dikasterien der Kurie, um den Vatikan über
die Situation der Kirche zu unterrichten. Der Größe der Bischofskonferenz wegen –
Indien hat 164 Bistümer – erstrecken sich die Besuche über einige Monate. Bei den
Besuchen dabei war auch der Präsident der indischen Bischofskonferenz und Erzbischof
von Mumbai, Kardinal Oswald Garcias.
„Wir hatten ein gutes Treffen mit dem
Papst. Ich habe ihn über die Situation in Indien unterrichtet. Der Heilige Vater war
sehr daran interessiert, zu erfahren, wie Christen in Indien behandelt werden. Er
war sehr an unseren Aktivitäten im interreligiösen Dialog interessiert und auch an
unseren pastoralen Aktivitäten.“
An diesem Freitag waren vor allem Bischöfe
aus der südindischen Region Karnataka beim Papst, einer Region, die schon lange von
fundamentalistischer Gewalt gegen Christen betroffen ist. Erst in der vergangenen
Woche wurde eine Kirche von Hindu-Extremisten angegriffen, der jüngste in einer ganzen
Reihe von Vorfällen.
„Das ist tatsächlich ein Grund zur Sorge. Der Heilige
Vater hat explizit nach der Gewalt gefragt. Ich würde sagen, dass einige fundamentalistische
Gruppen die Situation ausnutzen wollen. Sie schaffen ein Problem, wo vorher keins
war. Sie schaffen Animositäten gegen Christen und lassen es so aussehen, als ob ganz
Indien wegen der Aktivitäten der Christen und der Missionare in Gefahr sei, was natürlich
nicht stimmt.“
Hintergrund Visitatio liminum Apostolorum oder
visitatio ad limina Apostolorum (Besuch der Schwelle der Apostelgräber Petrus und
Paulus in Rom). Die katholischen Bischöfe sind in der Regel alle fünf Jahre aufgefordert,
der Kurie einen Bericht über ihre Diözesen vorzulegen. Damit verbunden ist eine Audienz
beim Papst und ein Besuch der Apostelgräber Petrus und Paulus.