2011-09-01 13:35:09

Sternstunde des Glaubens in Etzelsbach


RealAudioMP3 Die kleine Kirche in Etzelsbach in Thüringen steht am 23. September auf dem Programm für den Papstbesuch in Deutschland: Benedikt XVI. wird dort eine marianische Vesper feiern. Das soll an diesem Tag aber nicht die einzige Veranstaltung sein, so Ortspfarrer Franz-Xaver Stubenitzky. Dem Münchner Kirchenradio erzählt er, dass man eine größere Feier um den Papstbesuch herum plane:

„Dass dieser Papstbesuch so vorbereitet wird, dass wir den Pilgern – da ist ja keine Konfessionsgrenze und keine Glaubensgrenze gesetzt, es kann kommen, wer will – den Weg so bereiten, dass es eine Sternstunde des Glaubens für uns hier in Etzelsbach wird.“

Das Eichsfeld ist eine „katholische Insel“ in Thüringen, dort gibt es eine ganze Reihe von Wallfahrtsorten, die sich rund um den Papstbesuch vorstellen werden. Es werden Chöre auftreten und das Rahmenprogramm gestalten. Das ganze sei aber nicht als Festival oder Event vorgesehen, so Stubenitzky.

„Es ist für uns ein Gedanke gewesen, dass man nicht nur für eine Dreiviertelstunde oder Stunde eine Marienvesper feiert, sondern dass da noch ein wenig mehr sein kann, also ein Fest des Glaubens. Damit ist die Hinführung gedacht, die Hinführung zu dem Punkt, dass wir dann eine Stunde zusammen mit Papst Benedikt XVI. dieses eigentlich ganz normale Abendlob singen und beten.“

Etzelsbach ist ein alter Wallfahrtsort. Bereits im 16. Jahrhundert soll es dort eine Kapelle gegeben haben. Es gibt im Gotteshaus auch heute noch das Gnadenbild von Etzelsbach, eine Pietà, die Darstellung Mariens, die ihren vom Kreuz abgenommenen Sohn hält. In den Bauernkriegen ist dieses Bild in Sicherheit gebracht worden.

„Das Gnadenbild ist wahrscheinlich vor den Verwüstungen irgendwo in einem Acker vergraben worden. Es ist dann in einer bis heute überlieferten Weise aufgefunden worden: Ein Bauer hatte beim Ackern die Pferde nicht mehr weiter bekommen. Sie scheuten und blieben stehen. Anschließend hat er an dieser Stelle gegraben und hat diese Pietà gefunden. Seitdem ist dieses Bildnis eine Brücke zum Gebet, eine Helferin in Nöten für jeden, der die heilige Gottesmutter Maria anruft und bittet.“

Bisher sei die Wallfahrtskapelle nur im Umkreis des Eichsfeldes ein Begriff gewesen, so Stubenitzky. Doch mit der Bekanntgabe des Papstbesuches sei die Popularität über die Grenzen hinaus gegangen. Man wolle alles daran setzen, dass die Gäste den Ort in froher Erinnerung behalten, betont der Pfarrer Stubenitzky. Deswegen sei extra ein Besucherservice für die Wallfahrtskapelle eingerichtet worden, in der normalerweise nur zum stillen Gebet eingeladen werde. Viele wollten jetzt sehen, wie sich in Etzelsbach im Vorfeld des Papstbesuches alles entwickle.

(Kirchenradio 01.09.2011 ord)







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