Die katholische Minderheit im Land beobachtet den Machtwechsel mit Wohlwollen. Das
Parlament in Katmandu hat am Montag Baburam Bhattarai von der maoistischen Partei
zum Premierminister gewählt. „Ich bin guter Hoffnungen im Hinblick auf die Notlage
der religiösen Minderheiten (und der Christen) und die Religionsfreiheit“, kommentiert
der frühere Direktor von Caritas Nepal, der Priester Silas Bogati. Bhattarai habe
Kirchenvertretern „vor der Wahl ausdrücklich gesagt, dass er mit unseren Positionen
übereinstimmt und für die volle Achtung der Menschenrechte und unserer Vorrechte arbeiten
wird“. Bogati hat der verfassungsgebenden Versammlung kürzlich ein Dokument vorgelegt,
das an die Rechte und Freiheiten der religiösen Minderheiten erinnert. Darin wird
ausdrücklich auch das Recht auf ein „Ändern des eigenen Credos“ angesprochen – eine
heikle Frage in Nepal, das bis vor ein paar Jahren das einzige „Hindu-Königreich“
der Welt war. Doch Bogati ist „zuversichtlich, dass der neue Premier auch die Diskussion
über diese Themen in den nächsten drei Monaten positiv lenken könne“.