Japan: Caritas hofft auf „mehr Zusammenarbeit“ mit Regierung
Die katholische Caritas hofft auf „mehr Zusammenarbeit“ mit der Regierung des neuen
Premierministers. Der 54-jährige Yoshihiko Noda von der Demokratischen Partei sei
„ein junger Politiker, und das schenkt uns viel Hoffnung, besonders in den gegenwärtigen
Schwierigkeiten“. Das sagte der Bischof von Niigata und Präsident der japanischen
Caritas, Isao Kikuchi, dem vatikanischen Fidesdienst. Der bisherige Premierminister
Naoto Kan sei „nicht besonders schnell gewesen in der Leitung der Hilfsaktionen in
der Zeit nach dem Erdbeben und dem Tsunami“, kritisiert der Bischof. Und wörtlich:
„Wir hoffen, dass der neue Premier mehr Leadership bei der Organisation des Wiederaufbaus
zeigt und auch mehr auf das Werk der Ordensgemeinschaften zählen und es wertschätzen
wird!“ Die Caritas Japan habe „eifrig gearbeitet und ein Zentrum für humanitäre Hilfe
in der Diözese von Sendai eröffnet“.
Die Region Sendai war am stärksten vom
Tsunami betroffen. Bei der Verwaltung der Hilfsgüter habe die Caritas „eng mit den
lokalen zivilen Behörden zusammengearbeitet, aber wir haben keine direkten Kontakte
mit der nationalen Regierung gehabt“. Das würde der Bischof jetzt gerne ändern. Das
Problem sei, „dass die japanische Exekutive die religiösen Organisationen auf Abstand
hält“. Das sei nach dem Zweiten Weltkrieg so beschlossen worden, „um die Fehler der
Vergangenheit zu vermeiden, als die Staatsoberhäupter sehr vom shintoistischen Credo
beeinflusst waren“. Mittlerweile hätten sich aber „die Zeiten geändert“, glaubt Bischof
Kikuchi.