2011-08-31 14:11:47

D: Zollitsch für neuen Umgang mit gescheiterten Ehen


Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch rechnet mit Reformen beim Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich überzeugt, dass die katholische Kirche in den nächsten Jahren in dieser Frage weiterkomme. In einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ meinte Zollitsch, dies sei eine „Frage der Barmherzigkeit und darüber werden wir in nächster Zeit intensiv sprechen“. Wörtlich fuhr er fort: „Wir stehen ja ganz allgemein vor der Frage, wie wir Menschen helfen, deren Leben in wichtigen Dingen unglücklich verlaufen ist. Dazu gehört auch eine gescheiterte Ehe.“ Über Bundespräsident Christian Wulff, der als Katholik geschieden ist und wieder geheiratet hat, sagte Zollitsch: Wulff sei ein Katholik, der „seinen Glauben lebt und darunter leidet, wie die Situation ist“.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz räumte ein, auch er ärgere sich hin und wieder über das schleppende Tempo von Veränderungen in der Kirche: „Ich laufe auch manchmal Gefahr, müde zu werden, und denke: Warum geht es nicht schneller?“ In Rom gebe es Kreise, „die wittern gleich den Glaubensabfall, wenn wir in Deutschland etwas kontroverser diskutieren“. Zugleich würden die deutschen Katholiken jedoch als Geldgeber in der Weltkirche geschätzt. „Überall dort, wo man meint, man brauche Geld, da zählen die Deutschen viel“, sagte Zollitsch.

(die zeit/domradio 31.08.2011 sk)







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