2011-08-27 08:19:05

Österreich: Die wissenschaftliche Theologie ist wieder angesagt


RealAudioMP3 „Wissenschaftliche Theologie ist an den Universitäten wieder gefragt.“ Das sagt Pater Friedrich Bechina, Beauftragter für die Qualitätssicherung an kirchlichen Universitäten bei dem Treffen der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie, die in diesen Tagen in Wien zusammenkommt. Als Mitglied im Vorstand des Steuerungskomitees des Europarates für Hochschulbildung und Forschung hat Bechina auch Einblick in die europäische Entwicklung – und hier sieht er ein „eindeutig international steigendes Interesse an der Theologie.“ Die Zeit der Rechtfertigungskämpfe über die Präsenz der Theologie an Universitäten sei vorbei. Pater Bechina, der seit Jahren in der Vatikanischen Bildungskongregation tätig ist und den Heiligen Stuhl ebenfalls bei UNESCO, Europarat, im Bologna Prozess und anderen Gremien vertritt, berichtet davon, dass vermehrt Nachfragen an die Theologie gerichtet werden.

„Die Anfragen an uns von verschiedener Seite – ob das jetzt die UNESCO ist, ob das der Europarat ist, ob das andere internationale Foren sind, in denen Bildungspolitik gemacht wird – die ist im Wachsen und dort geht es um die Positionen, die explizit auch theologische Positionen sind.“

Es seien gerade die konfessionell gebundene Antworten der Theologie, die nachgefragt würden. Hier sehe man einen klar definierten Wissenschaftsbegriff, hier würden die dogmatischen Rahmenvorgaben klar benannt. Und gerade das sei es, wovon auch andere Wissenschaften lernen können und auch lernen wollen, so Bechina. Die Wissenschaftlichkeit von Theologie sei durch das Dogma nicht infrage gestellt, im Gegenteil.

„Wir müssen nicht nur fragen, ob die Theologie ein wissenschaftliches Fundament hat, sondern wir können vielleicht sagen, dass wir die ersten sind, die transparent machen, was Dogma und was freie Entfaltung des Dogmas ist. Die Dogmen haben sie in der Mathematik heute genauso. Die Idee der neutralen Mathematik ist spätestens seit Gödl zu Ende. Ich kann ihnen heute Mathematiker nennen, die sagen, dass sie von theologischen Konzepten lernen könne, weil theologische Konzepte transparent machten, was Dogma ist, was Tradition ist. Das kann heute wieder Interessant für die Wissenschaft werden.“

(kap 27.08.2011 ord)







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