Deutschland: Evangelische Kirche freut sich auf Woelki
Rund 50 hochrangige
Vertreter aus Kirche und Politik haben sich zur Amtseinführung von Rainer Maria Woelki
am Samstag in Berlin angekündigt. Unter den rund 40 Bischöfen ist der Vorsitzende
der Europäischen Bischofskonferenzen, Kardinal Peter Erdö, der Apostolische Nuntius
in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset, und der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch.
„Ich freue mich auf Berlin
und denke, dass das dort ganz gut gehen wird“, sagte Rainer Maria Woelki im Interview
mit dem Kölner Domradio am Donnerstagmorgen, bevor er ins Auto stieg und mit den Umzugskisten
die Hauptstadt ansteuerte.
Der bevorstehende Amtsantritt von Erzbischof Rainer
Maria Woelki in Berlin wird das christliche Leben in der Hauptstadt interessanter
machen. Das hat Woelkis evangelischer Kollege, Bischof Markus Dröge, dem Münchner
Kirchenradio gesagt.
Die evangelische und die katholische Kirche hätten in
vielen ethischen Fragen unterschiedliche Positionen. „In Berlin kommt es darauf an,
diese Spannungen nicht zu überdecken, weil es hier ein Interesse an Diskussion gibt“,
betonte Dröge. Deshalb freue er sich auf den neuen katholischen Erzbischof. Da Christen
aus aller Welt und aller Konfessionen in Berlin lebten, komme es darauf an, gut zusammen
zu arbeiten und auch gemeinsam die Stimme als Christen zu erheben. „Wir haben in Berlin
eine sehr gute Ökumene“, erklärte Dröge. Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz freue sich zudem darauf, Woelki persönlich kennen zu lernen und sich mit
ihm auszutauschen. Es gäbe einige Gemeinsamkeiten zwischen den Bischöfen. Beide Amtsträger
wurden Mitte der 1950er Jahre geboren, kommen aus dem Rheinland und haben zur gleichen
Zeit in Bonn studiert. „Natürlich vertreten wir auch unterschiedliche Positionen“,
sagte Dröge. Deshalb erwarte er spannende Gespräche, die auch für die Berliner von
Interesse wären.
Die Amtseinführung des bisherigen Weihbischofs von Köln wird
am Samstag um 10 Uhr mit einer Festmesse in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale von Berlin
gefeiert. Bischof Dröge wird ein Grußwort für den ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg
sprechen. Erzbischof Woelki tritt die Nachfolge von Kardinal Georg Sterzinsky an,
der am 30. Juni verstarb.