2011-08-25 15:33:00

Schweiz: Wahrhaftigere Kirche


Die Missbrauchskrise hat die Kirche nach Ansicht des Einsiedler Abtes Martin Werlen weiter gebracht. „Wir sind wahrhaftiger geworden. Wir haben uns Menschen zugewendet, die durch uns großes Leid erfahren haben", sagte Werlen im Interview mit der katholischen Wochenzeitschrift „Sonntag". Der Abt vertritt die Schweizer Bischofskonferenz seit 2002 im Fachgremium „Sexuelle Übergriffe in der Pastoral". Die von der Bischofskonferenz bislang eingeleiteten Maßnahmen genügen nach Ansicht des Abtes nicht. Wohl seien die Fachgremien ständig an der Arbeit und gute Richtlinien vorhanden. „Entscheidend sind die menschlichen Begegnungen. Wenn sich ein Opfer nach einem Gespräch mit einem Vertreter der Kirche verstanden fühlt, dann ist das ein wesentlicher Schritt. Opfer spüren sehr gut, ob sie einfach abgefertigt werden oder ob sich jemand ihrer wirklich annimmt", so der Abt gegenüber dem „Sonntag". Er selber hat nach eigenen Angaben rund hundert Gespräche mit Opfern geführt. Der Abt war im vergangenen Jahr auch mit Übergriffen durch Angehörige seines Klosters konfrontiert worden.

(kipa 25.08.2011 ord)







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