Noch bevor Papst Benedikt
Fuß auf deutschem Boden fasst, befassen sich bereits jetzt viele deutsche Politiker
mit dem Besuch aus Rom. So hat die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ein Buch
veröffentlicht, in der sich 16 Unionspolitiker und vier Wissenschaftler mit zentralen
Anliegen des Papstes auseinandersetzen. Hans-Gert Pöttering ist ehemaliger Präsident
des Europaparlaments und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Im Gespräch mit
dem Kölner Domradio sagt er zum Besuch des Papstes:
„Wenn der Heilige Vater,
also das Oberhaupt der katholischen Kirche und somit von über einer Milliarde Menschen,
ein Land besucht und dieses Land seine Heimat ist, dann gibt es natürlich Erwartungen.
Deutschland ist das Land der Reformation. Deshalb geht es um Fragen, wie die katholischen
und protestantischen Christen miteinander umgehen sollen. Es geht um die Verbindungen
und um die Trennungen. Wir haben aber die Erwartung, dass das Verbindende im Mittelpunkt
stehen wird. Auch die CDU ist nach einem ökumenischen Geist entstanden, das war nach
dem furchtbaren Zweiten Weltkrieg.“
Unter den Autoren des Buches der Konrad-Adenauer-Stiftung
ist auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die von dem Besuch Orientierung erwartet.
Die Beiträge wollten in das Denken des Papstes einführen, sagt der Vorsitzende der
CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, Hans-Gert Pöttering. Er wisse zwar nicht, was
der Papst vor dem Bundestag sagen wird,
„aber sicher geht es um das Verhältnis
von Staat, Gesellschaft und Religion sowie Kirche. Wir von der KAS sind der Meinung,
dass das Religiöse auch in der Öffentlichkeit eine Rolle spielen soll. Das gilt in
dem Sinne, dass die Vertreter von Religionsgemeinschaften ihre Beiträge in einer freien
Gesellschaft leisten dürfen und müssen.“
Elf Katholiken, sechs Protestanten,
zwei Muslime und ein Theologe kommen in dem Sammelband zu Wort. Benedikt XVI. besucht
vom 22. bis 25. September Deutschland.