Angesichts der Hungernot
und der Hunderttausenden Flüchtlinge in Ostafrika hat Papst Benedikt mehrmals Hilfsmittel
aus dem Vatikan ans Horn von Afrika geschickt. Das bestätigt der Sekretär des päpstlichen
Caritas-Rates „Cor Unum“, Giovanni Pietro dal Toso, im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Der Papst hat erstmals am 17. Juli eingegriffen und dann nochmals Geld
für mehrere Diözesen in Kenia und Äthiopien freigegeben, die Flüchtlinge aufnehmen
und versorgen.“
Klarerweise sind die Mittel aus dem Vatikan bloß der sprichwörtliche
Tropfen auf dem heißen Stein. Der Heilige Stuhl sieht seine Aufgabe denn auch eher
im Wachrütteln der internationalen Gemeinschaft.
„Das war die Linie des
Papstes von Beginn der Hungersnot an: die internationale Gemeinschaft zum Handeln
aufzurufen. Die humanitäre Notlage zeichnete sich schon lange ab, im allgemeinen Desinteresse,
muss man leider sagen. Jetzt scheint mir eine höhere Aufmerksamkeit für die zahlreichen
Notlagen von heute zu sein – auch für die Finanzkrise. Manchmal neigen wir dazu, die
Notlagen ärmster Völker in riesenhaften Schwierigkeiten zu vergessen.“
Die
katholische Kirche am Horn von Afrika war unter den ersten, die der notleidenden Bevölkerung
überhaupt beistand, streicht dal Toso hervor. Selbst in Somalia, das seit 18 Jahren
weder eine Regierung noch sonst eine öffentliche Struktur hat, gibt es kirchliche
Strukturen. Dies war unerlässlich für die Hilfsmaßnahmen der Kirche an den Notleidenden
in Ostafrika, erklärt der Vatikan-Mann.
„Klarerweise setzt Caritas Internationalis
soeben einen ausgefeilten Nothilfe-Plan um. Aber, und das scheint mir wichtig: Die
afrikanischen Diözesen, die lokalen Caritas-Organisationen, die Katholiken vor Ort,
das waren die ersten Helfer. Die ersten Einsätze für die Hungernden und die Flüchtlinge
gingen von den Afrikanern selbst aus.“ (rv 23.08.2011 gs)