2011-08-19 12:53:16

Papst an Uni-Professoren: “Gebt das Streben nach Wahrheit weiter“


RealAudioMP3 Das Beste, was ein guter Lehrer jungen Leuten mitgeben kann, sind nicht Daten und Techniken, sondern das Streben nach der Wahrheit. Daran hat Papst Benedikt junge Universitätsdozenten erinnert. Er traf die Hochschullehrer im Escorial-Palast; hunderte von ihnen, geordnet nach den Farben ihrer traditionsreichen Universitätstrachten, hatten sich eingefunden.
Eindringlich warnte der Papst vor einer rein nützlichkeitsbezogenen Sicht von Bildung. Dabei verspürten sie, die Dozenten, doch zweifellos auch „den Wunsch nach etwas Höherem, das allen Dimensionen entspricht, die den Menschen ausmachen.“

„Wir wissen: Wenn nur die Nützlichkeit und der unmittelbare Pragmatismus zum Hauptkriterium erhoben werden, können die Verluste dramatisch sein – von den Missbräuchen einer Wissenschaft, die keine Grenzen über sich anerkennt, bis zum politischen Totalitarismus, der leicht von neuem auflebt, wenn aus Machtkalkül jeder höhere Bezug beseitigt wird. Die echte Idee der Universität hingegen ist genau das, was uns vor dieser verkürzten und verzerrten Sichtweise des Menschlichen bewahrt.“

Immer schon war die Universität der Ort zu sein, wo man die eigentliche Wahrheit über den Menschen sucht. Das „erhabene Streben“ nach der Wahrheit sei „das Wertvollste, das Sie persönlich und lebendig an Ihre Studenten weitergeben können“, sagt der Papst den Dozenten.

„Deshalb ermutige ich Sie eindringlich dazu, diese Sensibilität für und Sehnsucht nach der Wahrheit niemals zu verlieren; nicht zu vergessen, dass das Lehren kein trockenes Mitteilen von Inhalten ist, sondern eine Formung junger Menschen, die Sie verstehen und schätzen sollen, in denen Sie diesen Durst nach der Wahrheit, den sie in ihrem Inneren spüren, und dieses Streben nach Überwindung wecken sollen. Seien Sie für sie Ansporn und Kraft!“

Zudem mahnte der Papst die Universitätslehrer zu einer Haltung der Demut. Die Wahrheit geht nämlich „immer über unsere Reichweite hinaus“, sagte Benedikt.

„Wir können sie suchen und an sie herankommen, wir können sie jedoch nicht ganz besitzen: Vielmehr ist sie es, die uns besitzt und uns motiviert. In der intellektuellen und Lehrtätigkeit ist daher die Demut eine unerlässliche Tugend, die vor der Eitelkeit schützt, welche den Zugang zur Wahrheit versperrt. Wir dürfen die Studenten nicht für uns selbst einnehmen, sondern müssen sie auf den Weg zu dieser Wahrheit bringen, die wir alle suchen.“
(rv 19.08.2011 gs)








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