Die meisten Jugendlichen
sind mit dem Bus nach Madrid gefahren, einige auch zu Fuß gepilgert. Und dann gibt
es einen österreichischen Priester, der auf eine besondere Weise hingefahren ist.
Mario Galgano hat Martin Truttenberger aus dem oberösterreichischen Mühlviertel in
Madrid getroffen.
„Also ich sitze auf einem Produkt des Maschinenbaus, das
80 Pferdestärken hat und 200 km/h läuft - einem Motorrad. Und wahrscheinlich bin ich
ziemlich der einzige Priester, zumindest von Österreich, der mit dem Motorrad angereist
ist. Ich selbst bin drei Tage über die wunderbaren Schweizer Berge hierher gekommen.
Das war eine tolle Fahrt. Das hat sich ausgezahlt. Da kann man beten. Also dieses
Werkzeug ist super geeignet für einen Priester! Das ist meine Zeit und meine Art,
quasi pilgernd auf dem Jakobsweg zu sein. Ich habe keine Zeit, drei Monate zu gehen.
Aber drei Tage zu fahren. Der Effekt ist der gleiche. Man sitzt alleine drauf, man
wird ruhig, man hat Zeit. Keiner braucht einen. Eine wunderbare spirituelle Erfahrung.
Es wurde mir übrigens zur Priesterweihe geschenkt. Das ist wirklich ein Evangelisationswerkzeug
Gottes. Es ist schön zu erleben: Die jungen Leuten nehmen schon sehr unsere Priesterberufung
wahr, unsere volle Entscheidung, das Leben Gott zur Verfügung zu stellen, die Menschen
mit Gott in Verbindung zu bringen, mit Gott bekannt zu machen. Man merkt immer mehr
das Interesse, das auch sie dann überlegen: Wenn da einer so hundert Prozent ernst
macht, was ist dann für mich dran? Wie ruft Gott mich?“
Wie sind Ihre Wünsche
für den Weltjugendtag?
„Meine Hoffnung ist, dass die jungen Leute sich hier
gegenseitig stärken. Das ist ja der Hauptsinn dieses Treffens. Dass sie erleben: Es
gibt so viele, die den Weg des Glaubens gehen, die Freude daran haben. Das sollen
sie mitnehmen. Danebenen wünsche ich mir, dass die Welt es nicht mit einem Achselzucken
wieder abtut, sondern einen Funken Hoffnung sieht: Es gibt junge Leute, die im christlichen
Glauben eine Lebensfreude entdeckt haben, eine Jugend, die die nächste Generation
tragen kann.“