Die Pilger aus aller Welt sind in Madrid, der Papst ist in Madrid, und für diejenigen,
die nicht mitreisen konnten, gibt es das Internet. In blogs halten viele Teilnehmer
ihr Publikum auf dem Laufenden, wie es so ist beim großen jungen Glaubensfest in Madrid.
Miriam Thiede hat sich durch deutsche WJT-blogs geklickt.
Ein schöner Beitrag
zum Weltjugendtag steht auf der blogseite der Deutschen Bischofskonferenz: Weihbischof
Bernhard Haßlberger, der für die Jugendlichen zuständig ist, ruft bloggend dazu auf,
Sonnenstrahlen einzufangen. Er hat den Eröffnungsgottesdienst am Dienstagabend aus
Pilgersicht miterlebt und berichtet auch über seine Lektion in Katechese, die er in
Madrid erteilt:
„Heute morgen habe ich mich dann wie versprochen bei meiner
Katechese unter die jungen Leute gemischt, das waren Jugendliche aus dem Bistum Aachen
und aus dem Erzbistum Bamberg. Es ging um das Thema "Fest im Glauben". Eine junge
Frau fragte mich, ob ich selbst schon einmal in einer Situation war, in der mein Glaube
erschüttert wurde. Ja, das war ich natürlich. Das Leben ist schließlich ein Hochseilakt,
da kann man schon einmal ins Zweifeln kommen, das habe ich den vielen Jugendlichen
auch gesagt. Umso wichtiger ist es aber, die Zuversicht und das Vertrauen in Gott
nicht zu verlieren. Am besten ist es, man macht es so, wie die Maus Frederick in dem
berühmten gleichnamigen Bilderbuch: in guten Zeiten ein wenig Sonnenstrahlen sammeln.
Jetzt beim Weltjugendtag in Madrid gibt es davon ja genug....“
Bei der
Katechese mit dem Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und dem anschließenden Gottesdienst
lauschten, diskutierten, betetenden, feierten rund 500 Pilgerinnen und Pilger v.
a. aus dem Bistum Osnabrück, aber auch aus München, Berlin, Potsdam, Grevenbroich
und dem Sauerland. Zum Motto des Weltjugendtags sagte Bischof Wiesemann: „Glauben
schafft Leben!“ und forderte zu einem aus gelebten Glauben gespeistem Leben auf.
Besonders
positiv bei der Bloggestaltung fallen die Bistümer Augsburg und Essen auf.
Auf
der Augsburger Seite wird man geradezu von der Farbenpracht angelacht und hat Lust,
sofort in die spanische Metropole Madrids aufzubrechen. Auf der Seite findet man Antworten
zu Fragen, wie zB. „Spanisch kannste nicht. Macht nix“, wo ganz charmant die wichtigsten
Wörter aufgelistet stehen, die man für unterwegs gebrauchen könnte. Dabei wird hervorgehoben,
wie wichtig den Deutschen das Zusammentreffen mit den Spaniern ist
Auch die
Essener haben nur Positives zu berichten. In ihrem jüngsten Blog steht:
„Der
ein oder andere Daheimgebliebene macht sich vielleicht Sorgen: Gestern kam es hier
in Madrid zu Demonstrationen gegen den Weltjugendtag. Einige Gruppen (unter anderem
die Bewegung der spanischen „Empörten“) haben gegen die Verschwendung von Steuergeldern
für den Weltjugendtag und den Papstbesuch Stellung bezogen. Wir können an dieser Stelle
kurz sagen: Von den Ausschreitungen haben wir soweit nichts mitbekommen (nur durch
die Medien natürlich). Den Essener Pilgern geht es gut!“
Aus dem Bistum
Dresden konnten trotz ihrer Registrierung am ersten Abend nicht alle Pilger untergebracht
werden. Dies hat ihre Stimmung aber trotzdem nicht getrübt, und sie berichten mit
großer Freude von ihren ersten spanischen Erlebnissen.
Hier ihre Erkenntnisse
der ersten beiden Tage in Kurzform:
- Deutsche Organisation nicht zu vergleichen
mit Spanischer Gemütlichkeit. - Die Herbergssuche in Madrid brachte uns
näher zusammen. - Platz ist in der kleinsten Hütte. - Duscht euch
öfters mal im Freien. Dies sorgt für Unterhaltung. - Die Stadt ist voll
von Touristen (Pilger). - Wenn man erstmal in einem Restaurant ein Sitzplatz
ergattert hat, können schon einmal Stunden vorgehen. Das Essen ist dann lecker. -
Spanier essen fast nichts zum Frühstück, dafür kräftig Mittag und Abend und das auch
sehr spät. - Es war eine wesentliche Erfahrung, auch mal kein Brötchen mit
Nutella und ein gekochtes Ei zum Frühstück zu essen. Hiermit verabschieden
wir uns aus Madrid und geben ab an die Kollegen, die morgen wieder live vom WJT berichten.
(radio
vatikan 18.08.2011 mt)
Die Links zu den jeweiligen Bistümern sind auf der
Website frischfischen.de zu finden.