Benedikt XVI.: „Bei allen Verpflichtungen – denkt über Gott nach“
Mit Gott inneren Kontakt
aufnehmen und über seine Worte nachdenken – das empfiehlt Papst Benedikt XVI. den
Gläubigen, die sich ein reicheres spirituelles Leben wünschen. Bei der Generalaudienz
an diesem Mittwoch setzte Benedikt seine Katechesenreihe über das Gebet fort. Besonders
beschäftigte er sich dabei mit der Meditation, dem so genannten betrachtenden Gebet.
„Oft sehen wir nur die negativen Dinge. Wir sollten auch die positiven
Dinge wahrnehmen, die Geschenke, die Gott uns macht; wir sollten aufmerksam sein für
die positiven Zeichen, die von ihm kommen und sie in unserem Gedächtnis bewahren.
Eine Meditation macht keine Wörter. Sie ist eine Kontaktaufnahme unseres Geistes mit
dem Herzen Gottes.“
Als Modell für das betrachtende Gebet stellte Papst
Benedikt die Gottesmutter Maria vor. Sie habe ihr Leben voll gelebt und sei ihren
täglichen Pflichten und ihrer Sendung nachgekommen, habe es aber eben auch verstanden,
einen „inneren Raum“ für das Nachdenken über das Wort und den Willen Gottes bereit
zu behalten.
„In unserer Zeit sind wir von so vielen Aktivitäten und Verpflichtungen
erfüllt. Oft neigt man dazu, alle Zeiträume des Tages zu füllen, ohne einen Moment
innehalten zu können, um den Kontakt mit Gott zu pflegen. Maria lehrt uns die Notwendigkeit,
bei all unseren Aktivitäten doch Momente der Stille zu reservieren und darüber nachzudenken,
auf welche Weise Gott in der Welt und in unserem Leben anwesend ist. Gott immer wieder
Zeit zu widmen, ist grundlegend für das spirituelle Wachstum.“
Zum Ausklang
der Audienz sagte Papst Benedikt, wie sehr er sich auf die Begegnung mit den mehreren
Hunderttausend jungen Männern und Frauen beim Weltjugendtag freue.
„Morgen,
Donnerstag, reise ich nach Madrid, wo ich die Freude habe, die vielen Jugendlichen
zu treffen, die am 26. Weltjugendtag teilnehmen. Ich bitte Sie, sich spirituell im
Gebet mit diesem wichtigen kirchlichen Ereignis zu vereinen.“ (rv 17.08.2011
gs)