Deutschland/Spanien: Das Internet fördert Kontakte beim Weltjugendtag
Morgen Abend beginnt
der Weltjugendtag in Madrid: Und was dieses Großereignis des Glaubens von allen vorhergehenden
unterscheiden wird, ist die Vernetzung im Internet. Kein Wunder, denn nach Madrid
kommen Jugendliche der „Generation Facebook“. Markus Etscheid-Stams ist Geschäftsführer
der deutschen Arbeitsstelle für Jugendseelsorge – und in Madrid dabei.
"Das
Internet spielt, genauso wie es für die jungen Menschen eine größere Rolle spielt,
auch beim Weltjugendtag eine größere Rolle. Das geht ganz parallel. Wir sehen das
vor allem als eine Art Basisbewegung: Die einzelnen Gruppen vor Ort, die einzelnen
Diözesen, die Jugendverbände, die geistlichen Gemeinschaften setzen viel stärker diese
Medien ein, sowohl im Vorfeld der Fahrt, bei der Vorbereitung, jetzt auch bei der
Berichterstattung für Daheimgebliebene, für andere."
Im welchem Verhältnis
stehen das moderne Internet, das Web 2.0, auf der einen und die persönlichen Begegnungen
beim Weltjugendtag auf der anderen Seite? Markus Etscheid-Stams:
"Ich denke,
dass das Web 2.0 auch eine gewisse Nachhaltigkeit des Weltjugendtages ermöglicht.
Wo früher vielleicht Kontakthalten irgendwie schwierger war, gibt es jetzt durch einen
Klick am Smartphone die Möglichkeit, den Namen, das Profil von jemand anderen mit
dem eigenen zu vernetzen und so auch über den Weltjugendtag hinaus in Kontakt zu bleiben."
Virtuelle
Kontakte in einer auf persönlichen Begegnungen aufbauenden katholischen Kirche – gibt
es hier auch Gefahren?
"Gefahren sehe ich da grundsätzlich nicht drin. Ich
denke, dass es auch in der Jugendpastoral in Deutschland darum geht, sich dem Feld
Web 2.0, soziale Medien, weiter zu nähern, sich da stärker zu orientieren, zu schauen,
was die Rolle der einzelnen Akteure im Feld sein kann. Es geht um Medienkompetenz.
Diese zu vermitteln ist in der Jugendpastoral eine wichtige Grundkompetenz, die zum
Leben der jungen Menschen auch in Jahrzehnten dazugehören wird. Ich denke, dass wir
da auf einem sehr guten Weg sind. Ich denke nicht, dass es da größere Gefahren gibt,
auf die wir beim Weltjugendtag achten müssten."