Mehr Rückendeckung von den Kirchen für die Unions-Parteien wünscht sich der Ehrenvorsitzende
der Konrad-Adenauer-Stiftung, Bernhard Vogel. Es sei bedauerlich, dass die Bischöfe
keine Hirtenbriefe mehr schrieben, „die sagen, was man zu wählen hat“, meinte das
CDU-Mitglied am Sonntag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin.
„Ich wünsche mir, dass wir Christen mehr auf die Kirche hören und dass die Kirche
ihre christlichen Laien ernster nimmt“, sagte Vogel wörtlich. Angesichts der aktuellen
Debatte um das christliche Profil der Partei räumte er ein, dass die Katholiken als
Wählerpotenzial für CDU/CSU allerdings drastisch an Bedeutung verloren hätten: „Es
gab eine Zeit, als 50 Prozent der Katholiken sonntags in die Kirche gingen. Diese
50 Prozent waren gleichzeitig ein wesentlicher Wählerstamm der Union. Jetzt gehen
nur noch zehn oder 15 Prozent in den Gottesdienst.“