Die Übergangsregierung will die christliche Minderheit besser schützen und dazu das
Strafgesetzbuch anpassen. Das berichtet die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ unter
Verweis auf eine Internetseite der aktuellen politischen Führung des Landes. Demnach
soll jede Diskriminierung von koptischen Christen als Straftat bewertet und mit mindestens
drei Monaten Gefängnis und einem Bußgeld geahndet werden. Als Diskriminierung definiert
wird auf der Internetseite die unterschiedliche Behandlung von Personen oder Gruppen
„auf Grundlage deren Art, Herkunft, Sprache, Religion oder deren Glauben“. Menschenrechtler
berichten derweil, dass die Zahl blutiger Übergriffe auf Kopten in Ägypten in den
vergangenen Monaten deutlich gestiegen sei. Das regierende Militärregime scheine bisher
kein Interesse daran zu zeigen, die christliche Minderheit tatsächlich zu schützen,
beklagte am vergangenen Freitag die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte.
Nach der aktuell gültigen Gesetzgebung brauchen Christen in Ägypten für den Bau von
Kultstätten – im Gegensatz zu den Muslimen – eine Genehmigung der staatlichen Stellen.
Nach Angaben der Vatikanzeitung soll auch der Bau christlicher Kirchen in Ägypten
demnächst leichter ermöglicht werden. Nach offiziellen Angaben soll in Ägypten im
November ein neues Parlament gewählt werden. Die Militärregierung werde mit der Wahl
eines neuen Präsidenten Ende diesen oder Anfang kommenden Jahres den Platz räumen,
heißt es. (or/pm/faz 13.08.2011 pr)