Sudan: Morde in Nuba-Bergen, „Vergesst uns nicht!“
Menschenrechtler haben die Vereinten Nationen aufgefordert, unabhängige Beobachter
in die sudanesische Provinz Südkordofan zu schicken. Aufgrund der alarmierenden Berichte
in den dortigen Nuba-Bergen sollte untersucht werden, ob dort Kriegsverbrechen begangen
werden, forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen.
Der sudanesischen Bischofs Andudu Elnai habe berichtet, dass bereits Massengräber
gefunden wurden. „Wir Nuba fürchten, dass wir vergessen werden und die Welt untätig
bleibt, während das Morden unvermindert anhält“, so der anglikanische Bischof gegenüber
der Organisation. Ähnlich hatte sich der Geistliche in diesen Tagen im Gespräch mit
Radio Vatikan geäußert. Sudanesische Soldaten töteten Zivilisten bei Hausdurchsuchungen,
so der Bischof aus der Provinzhauptstadt Kadugli. Der Weltsicherheitsrat müsse eine
sofortige Entsendung von Menschenrechtsbeobachtern beschließen, so die Forderung der
GfBV. Das Gremium habe sich am vergangenen Dienstag nicht auf eine gemeinsame Resolution
verständigen können, da China, Russland, Indien und der Libanon die Forderung nach
einem Waffenstillstand abgelehnt hätten. Menschenrechtsverletzungen seien nicht erwiesen,
habe die Begründung gelautet.