Auch die Gemeinschaft
von Taizé wird beim Weltjugendtag mitmachen. Das versicherte Frère Alois, Prior der
ökumenischen Gemeinschaft und Nachfolger des Gründers Roger Schütz. Mario Galgano
hat ihn nach der Bedeutung des Weltjugendtages für die Gemeinschaft und für ihn selber
gefragt.
„Seit es Weltjugendtage gibt, sind wir dabei. Frére Roger war bei
dem allerersten Treffen in Rom anwesend. Zusammen mit Mutter Theresa hatte er damals
den Kreuzweg vorbereitet und mit den Jugendlichen gebetet. Seitdem sind wir immer
mit dabei. Wir wollen damit ein Zeichen geben. Wir wollen der Kirche darin unterstützen,
noch mehr auf die Jugend zuzugehen und noch mehr daran zu suchen, welchen schöpferischen
Platz die Jugendlichen in der Kirche einnehmen können. Wir werden in Madrid in einer
Kirche sein. Dort werden wir beten und zuhören und sind für Zeiten der Stille da.“
Wie
erleben Sie derzeit die Jugend in Europa? Wenn man schaut, was in England passiert
ist oder die Probleme der spanischen Jugend in Betrachtung zieht– zum Beispiel was
die Arbeitslosigkeit betrifft – dann sieht es nicht so gut aus.
„Es gibt
eine große Vielfalt. Auf der einen Seite haben wir es mit sozialen Schwierigkeiten
zu tun. Das müssen wir ernst nehmen, weil sie aus einer Entmutigung herauskommen.
Jugendliche haben manchmal den Eindruck, sie können nicht viel beitragen, um unsere
Gesellschaft mitzugestalten. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sie spüren, in der
Kirche können sie schöpferisch Etwas tun. In Taizé empfangen wir Jugendliche das ganze
Jahr über. Wir spüren eine Freude an der Gemeinschaft der Kirche. Es gibt auch eine
Freude an der internationalen Gemeinschaft sowie die Universalität der Kirche zu entdecken.
Ich hoffe, dass das Treffen in Madrid diese Freude stärken wird.“
In Madrid
werden hundert tausende von Jugendlichen erwartet. Man spricht sogar von Millionen.
Ist das Ihrer Meinung nach nicht zu viel? Kann man da als Teilnehmer noch eine persönliche
Beziehung zu Gott pflegen oder geht man in der Masse unter?
„Es braucht
sicherlich nicht nur die großen gemeinsamen Veranstaltungen, die natürlich der Mittelpunkt
der Weltjugendtage sind. Die Gebete und die Abschlussmesse mit dem Papst sind wichtige
Ereignisse. Es braucht aber auch neben diesen großen gemeinsamen Veranstaltungen auch
Möglichkeiten zur Stille und zum Gespräch mit kleinen Gruppen. Aber ich bin sicher,
dass dies in Madrid auf vielerlei Weise möglich sein wird.“