2011-08-13 15:18:39

Berlin: 50 Jahre nach dem Mauerbau - Wulff kritisiert Kultur des Wegschauens im Westen


RealAudioMP3 50 Jahre nach dem Bau der Mauer: In Berlin gedachten an diesem Samstag Tausende der Teilung der Stadt. Bahnen und Busse hielten für eine Minute an, das öffentliche Leben in der deutschen Hauptstadt stand für einen kurzen Moment still. Bundespräsident Christian Wulff kritisierte in seinere Rede bei der zentralen Gedenkfeier, dass viele Westdeutschen die Mauer akzeptiert gehabt hätten.

"Viel Verständnis verdienen die Ostdeutschen, die vor der Alternative standen, sich zu arrangieren oder Gefängnis zu riskieren. Wo immer es ging. zog man sich zurück in private Nischen. Das waren beeindrucksvolle Lebensleistungen unter den Bedingungen eines Unrechtsstaates. Beschämend dagegen eine um sich greifende Gleichgültigkeit in Westdeutschland. Hier herrschte ein gerüttelt Maß an intellektueller und moralischer Bequemlichkeit. Unrecht von Links empörte weniger als Unrecht von Rechts. Die Sandinisten in Naracargua fanden mehr Anteilnahme als die ostdeutschen Bürgerrechtler. Viele gewöhnten sich an die Mauer. Viele verharmlosten sie. So manchen berührte das Schicksal von Millionen Deutschen jenseits des Stacheldrahts kaum noch."

(rv 13.08.2011 mch)








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