2011-08-09 12:20:30

Sudan: Bischof appelliert an Vereinte Nationen


RealAudioMP3 Nach der Unabhängigkeit des Südsudan vor mehr als einem Monat gibt es nach wie vor große ungelöste Konflikte in der Region – besonders mit dem Nordsudan. Einer der Zankäpfel ist der Bundesstaat Süd-Kordofan, der zum Norden gehört und dessen einzige erdölreiche Region ist. Seit Juni finden dort Kämpfe zwischen den nordsudanesischen Streitkräften und der Befreiungsarmee SPLA statt. Der anglikanische Bischof von Kadugli, Andudu Adam Elnail, fordert die Vereinten Nationen angesichts der ohnehin schon prekären Lage dringend zum Einschreiten auf. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte er:


„Wenn die Menschen nicht bei den Bombenangriffen sterben, dann werden sie im nächsten Jahr verhungern! Die sudanesische Regierung erlaubt den Hilfsorganisationen nicht, die Menschen mit Nahrung und Medizin zu versorgen. Weiter kommt es nach wie vor zum Mord an vielen Menschen. Wir sehen dies als eine Art ethnische Säuberung. Deshalb rufen wir den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, nicht zu vergessen, was im Sudan vor sich geht.“


Die Kämpfe in Süd-Kordofan trieben bereits Zehntausende in die Flucht. In dem Teilstaat leben viele Schwarzafrikaner, die sich kulturell mit dem Südsudan verbunden fühlen. Der sudanesische Bischof Max Gassis hatte erst vor wenigen Tagen auf den Völkermord in den Nuba-Bergen hingewiesen, die in Süd-Kordofan liegen. Dass sich die Bombardierungen gegen die Rebellen der Befreiungsarmee SPLA richteten, sei eine unzutreffende Behauptung der Regierung in Khartum. Wahr sei vielmehr, dass der Nordsudan nach der Unabhängigkeit des Südens nicht auch noch auf die Gebiete Abyei, Nuba-Berge und Darfur sowie auf die Region am Blauen Nil verzichten wolle.

(rv/cisa/diverse 09.08.2011 mch)








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