Der griechisch-melkitische
Patriarch von Damaskus, Gregorios III. Laham, bedankt sich beim Papst für den Friedensappell
vom Sonntag. Benedikt XVI. hatte beim Angelusgebet in Castelgandolfo unter anderem
auf die Situation in Syrien hingewiesen. Das Land brauche dringend Ruhe und vor allem
Gerechtigkeit, betonte der Patriarch von Damaskus gegenüber Radio Vatikan.
„Ich
möchte dem Papst von ganzem Herzen für seine Worte danken. Das zeigt, dass er eine
besondere Zuneigung zum Nahen Osten hat. Bereits die Nahost-Synode 2010 hat das bewiesen.
Aus jenem Treffen können wir heute sehr viel profitieren, weil die Synode eine Vorbereitung
auf schwierige Zeiten war. Wir haben alle Christen in unserem Land aufgerufen, für
Frieden und Versöhnung zu beten. Diesen Aufruf haben wir auch an unsere muslimischen
Brüder gerichtet, um gemeinsam diese Situation zu lösen.“
Derweil
ist die Lage in dem Land weiterhin prekär. Unbeeindruckt von weltweiten Forderungen
nach einem Ende der Gewalt lässt das syrische Regime weiter auf das eigene Volk schießen.
Das berichten internationale Nachrichtenagenturen an diesem Montag. So seien in der
Stadt Deir el Sur schon am frühen Montagmorgen Maschinengewehr- und Artilleriefeuer
zu hören gewesen, berichten Agenturen unter Verweis auf Oppositionelle.
„Was
uns Christen in Syrien betrifft, so ist zu sagen, dass wir keine Angst vor dem Islam
haben. Wir möchten einfach nicht, dass hier Chaos wie im Irak herrscht. Wir können
diese Krise gemeinsam lösen und so den Weg des Friedens, des Fortschritts, der Freiheit
und der Demokratie beschreiten.“
Auch Saudi-Arabien hat die
massive Gewalt in Syrien kritisiert: „Was in Syrien geschieht, ist für Saudi-Arabien
nicht zu akzeptieren“, sagte der saudische König Abdullah in einer Fernsehansprache.
Und auch der Türkei reißt dem wichtigen Partner Syrien gegenüber der Geduldsfaden:
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu wolle bei seinem Besuch in Damaskus am
Dienstag eine letzte Warnung an Staatschef Baschar al-Assad richten, zitierte die
Zeitung „Radikal“ aus diplomatischen Kreisen. Falls dieser keine durchgreifenden Reformen
einleite, werde er mit den Folgen zu leben haben, hieß es weiter. Davutoglu werde
Assad klarmachen, dass er dabei sei, die Türkei als Partner zu verlieren.