2011-08-08 13:24:55

Syrien: „Wir haben keine Angst vor dem Islam“


RealAudioMP3 Der griechisch-melkitische Patriarch von Damaskus, Gregorios III. Laham, bedankt sich beim Papst für den Friedensappell vom Sonntag. Benedikt XVI. hatte beim Angelusgebet in Castelgandolfo unter anderem auf die Situation in Syrien hingewiesen. Das Land brauche dringend Ruhe und vor allem Gerechtigkeit, betonte der Patriarch von Damaskus gegenüber Radio Vatikan.


„Ich möchte dem Papst von ganzem Herzen für seine Worte danken. Das zeigt, dass er eine besondere Zuneigung zum Nahen Osten hat. Bereits die Nahost-Synode 2010 hat das bewiesen. Aus jenem Treffen können wir heute sehr viel profitieren, weil die Synode eine Vorbereitung auf schwierige Zeiten war. Wir haben alle Christen in unserem Land aufgerufen, für Frieden und Versöhnung zu beten. Diesen Aufruf haben wir auch an unsere muslimischen Brüder gerichtet, um gemeinsam diese Situation zu lösen.“


Derweil ist die Lage in dem Land weiterhin prekär. Unbeeindruckt von weltweiten Forderungen nach einem Ende der Gewalt lässt das syrische Regime weiter auf das eigene Volk schießen. Das berichten internationale Nachrichtenagenturen an diesem Montag. So seien in der Stadt Deir el Sur schon am frühen Montagmorgen Maschinengewehr- und Artilleriefeuer zu hören gewesen, berichten Agenturen unter Verweis auf Oppositionelle.


„Was uns Christen in Syrien betrifft, so ist zu sagen, dass wir keine Angst vor dem Islam haben. Wir möchten einfach nicht, dass hier Chaos wie im Irak herrscht. Wir können diese Krise gemeinsam lösen und so den Weg des Friedens, des Fortschritts, der Freiheit und der Demokratie beschreiten.“


Auch Saudi-Arabien hat die massive Gewalt in Syrien kritisiert: „Was in Syrien geschieht, ist für Saudi-Arabien nicht zu akzeptieren“, sagte der saudische König Abdullah in einer Fernsehansprache. Und auch der Türkei reißt dem wichtigen Partner Syrien gegenüber der Geduldsfaden: Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu wolle bei seinem Besuch in Damaskus am Dienstag eine letzte Warnung an Staatschef Baschar al-Assad richten, zitierte die Zeitung „Radikal“ aus diplomatischen Kreisen. Falls dieser keine durchgreifenden Reformen einleite, werde er mit den Folgen zu leben haben, hieß es weiter. Davutoglu werde Assad klarmachen, dass er dabei sei, die Türkei als Partner zu verlieren.


(rv/agenturen 08.08.2011 mg)








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