In der ostchinesischen Provinz Shandong sind vier katholische Geistliche der so genannten
„Untergrundkirche“ festgenommen worden. Die Behörden wollten sie zum Beitritt zur
regimetreuen Patriotischen Katholischen Vereinigung zwingen, meldet der römische Pressedienst
Asianews am Samstag. Derzeit befänden sich die Priester in Isolationshaft im Gefängnis
von Dongming und erhielten keine Nahrung. Ihre Anhänger hätten sich in einem Hilferuf
an den Vatikan gewandt, so Asianews. Die vier Priester, die in Luquan an Einkehrtagen
teilnahmen, seien in der Nacht auf Mittwoch in dem Exerzitienhaus verhaftet worden.
Die Polizei sei über die Mauer des Anwesens geklettert unter dem Vorwand, einige Diebe
festnehmen zu wollen. Stattdessen hätten sie die Geistlichen aus dem Schlaf gerissen
und gezwungen, mit ihnen zu gehen, meldet Asianews. Da die vier Priester sich weigerten,
der von Rom unabhängigen und von Beijing kontrollierten Patriotischen Vereinigung
beizutreten, suche die Polizei nach Hinweisen auf kriminelle Vergehen, um sie erpressbar
zu machen. Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und den chinesischen Behörden hatte
sich nach einer Reihe von illegalen, das heißt vom Vatikan nicht genehmigter Bischofsweihen
in China in den letzten Monaten wieder verschlechtert.