Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres
stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den
täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem
Almosengeben. Der Ramadan endet in diesem Jahr am 29. August. Danach folgt das dreitägige
Fest des Fastenbrechens. Durch das Fasten soll deutlich werden, dass die Religion
einen höheren Wert hat als das tägliche Leben. Der Ramadan ist auch der Monat der
Nächstenliebe und der guten Taten. Der Anfang des Fastenmonats hängt vom Zeitpunkt
des Erscheinens der Neumondsichel ab. Die großen islamischen Verbände in Deutschland
haben sich auf einen gemeinsamen Zeitrahmen verständigt.
Der Ramadan erinnert
nach islamischer Tradition an die Offenbarung des Koran durch den Erzengel Gabriel
an den Propheten Mohammed. Zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang ist Muslimen das
Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr untersagt. Mit dem Iftar, dem festlichen
Abendessen, wird das Fasten täglich beendet. Häufig treffen sich die Gläubigen an
den Abenden auch zum gemeinsamen Gebet oder rezitieren zu Hause Suren des Koran. Ausgeschlossen
von der Fastenpflicht sind nur Reisende, Schwangere, stillende Mütter, Kinder, Kranke
und Alte. Das religiös motivierte Fasten ist nicht nur ein muslimisches Phänomen.
So begehen Christen eine 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Die Angehörigen der Ostkirchen
befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr. Auch im Buddhismus gibt es eine Fastentradition.