2011-07-30 11:09:16

Spanien: Zapatero geht


RealAudioMP3 Die spanische Bischofskonferenz hat noch nicht auf den Rücktritt von Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero reagiert. Sehr wahrscheinlich liegt es daran, dass die Ankündigung Zapateros an diesem Freitag überraschend kam. Die iberische Kirche bereitet sich derzeit intensiv auf den Weltjugendtag in Madrid vor. Dort werden auch Vertreter der spanischen Regierung erwartet.

Gerade Spaniens Jugendliche scheinen Premierminister Zapatero in den vergangenen Wochen unter Druck gesetzt zu haben. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien ist die Höchste in der Europäischen Union. Protestgruppen haben in jüngster zahlreiche Demonstrationen organisiert. Zapatero werde nun die Parlamentswahlen auf den 20. November vorziehen, kündigte er bei einer Pressekonferenz an. Es sei eine Entscheidung, die er schon vor langer Zeit nach reiflicher Überlegung getroffen habe.

Zapatero kam vor sieben Jahren an die Macht. Drei Tage vor der Wahl, am 11. März 2004, ließen islamistische Terroristen vier Vorortezüge in Madrid in die Luft jagen und töteten dabei 191 Menschen. Das Attentat galt als Rache für Spaniens Beteiligung am Irakkrieg. Zapateros sorgte mit sozialen und gesellschaftlichen Reformen für Aufsehen: die staatliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare, Express-Scheidung und die Liberalisierung der Abtreibung. Andererseits führte er den Vaterschaftsurlaub, die Pflegeversicherung und die Familienförderung ein.

(welt-online/agenturen 30.07.2011 mg)







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