Nach einem verhaltenen
Beginn läuft die Spendenbereitschaft für Somalia mittlerweile gut. Das sagt dem Kölner
Domradio Michael Sommer. Er ist Experte für entwicklungspolitische Fragen und Direktor
der Bank im Bistum Essen. Die Hungersnot am Horn von Afrika nimmt immer größere Ausmaße
an. Zur Spendenpraxis in der katholischen Kirche zu Somalia sagt Sommer: „Wir haben
es hier mit einer humanitären Katastrophe zu tun und ich halte es als Christ, als
Katholik für selbstverständlich, dass wir dort humanitäre Hilfe leisten. Wir sind
in der Stunde der Katastrophe. Da sind Spenden notwendig, da sind Spenden richtig
und zwar an die für Katastrophenhilfe speziell ausgerichteten und entsprechend professionell
arbeitenden Hilfsorganisationen, die ja zum Teil auch sehr eng zusammenarbeiten, wenn
ich an die Caritas, an die Diakonie denke zum Beispiel.“ Ein einheitliches Spendenbündnis
aller Hilfsorganisationen wäre gerade für das Horn von Afrika sinnvoll. Zahlreiche
Hilfswerke wirken dort. „Das ist Theorie und Praxis. In der Theorie scheint es
sehr sinnvoll zu sein, dass alle zusammenarbeiten, man nur eine einheitliche Verwaltung
hat und ähnliches. In der Praxis müssen wir aber auch einfach sehen, dass wir gerade
auch im katholischen Bereich eine große Vielfalt von Spendenhilfswerken haben mit
je unterschiedlicher Identität und auch unterschiedlichen Aufgaben. Da haben wir die
Katastrophenhilfe, da haben wir die eher pastoral ausgerichteten Hilfswerke, da haben
wir die eher die entwicklungspolitisch-sozial ausgerichteten Hilfswerke. Und das ist
nicht so einfach, die zusammenzuwerfen. Mal ganz davon abgesehen, dass das dann auch
zu anderen Problemstellungen führen würde in der Projektabwicklung, in Fragen der
zweckgerichteten Verwendung von Geldern und ähnlichem.“ (domradio 30.07.2011 mg)