Nach einem schlimmen
ersten Tag läuft die Hilfe in Somalia am zweiten Tag langsam an. Seit Mittwoch haben
die Vereinten Nationen eine Luftbrücke in Somalia geschaffen, um den Menschen dort
zu helfen. Die Hürden für die Hilfskräfte bleiben hoch. Rebellen, Lokalpolitiker und
das fehlende Geld erschweren ihren Einsatz gegen die Hungerkatastrophe. Christoph
Klitsch-Ott ist Referatsleiter für den Bereich Afrika und Naher Osten bei Caritas
international. Unsere Kollegin Nicole Stroth hat ihn nach den Zukunftsperspektiven
in der Krisenregion gefragt.
„Im Moment sind wir in einer akuten Notsituation.
Wir müssen jetzt akute Nothilfe leisten. Und die nächste Ernte ist, wenn es regnet,
frühestens Ende diesen Jahres. Wir müssen also jetzt neben den Nahrungsmitteln auch
Saatgut zur Verfügung stellen in der Hoffnung, dass dann Ernte Ende des Jahres möglich
ist. Das heißt aber, die akute Notsituation wird sicherlich noch bis ins Frühjahr
2012 andauern. Mittelfristig müssen wir auf jeden Fall dann wieder, wie wir das auch
in der Vergangenheit getan haben, in Entwicklungsprojekte, in Ernährungssicherungsprogramme
investieren, in Wasserversorgungsprogramme, um die Menschen in die Lage zu versetzen,
besser über solche Krisenzeiten hinwegzukommen.“
Caritas international
versucht vor allem auch den betroffenen Kindern zu helfen, so Klitsch-Ott.
„Also
neben der allgemeinen Nahrungsmittelverteilung für hungernde Menschen gibt es dann
noch mal Spezialnahrung für Kinder, für mangelunterernährte Kinder. Es gibt spezielle
proteinreiche Nahrung, die für solche schweren Fälle der Unterernährung vorgesehen
ist. Und da läuft einiges über die Gesundheitsstationen der Kirche in aller Regel,
wo solche Kinder dann behandelt werden, oder eben auch spezielle Nahrung für schwangere
Frauen, die natürlich auch noch mal einen besonderen Bedarf haben.“