2011-07-27 14:26:20

Ukraine: Streit um 1.000-Jahr-Feiern der Sophienkathedrale


Die ukrainische griechisch-katholische Kirche möchte an den 1.000-Jahr-Feiern der berühmten Sophienkathedrale in Kiew beteiligt werden. Der griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew und Halytsch, Swjatoslaw Schewtschuk, betonte in einem Brief an den ukrainischen Ministerpräsidenten Mykola Azarow, der Klerus und die Gläubigen der unierten Kirche müssten am Programm der für den 21. September vorgesehenen 1.000-Jahr-Feiern mitwirken können. In einem gleichlautenden Brief wandte sich der Großerzbischof an den ukrainischen Bautenminister, Mykola Soroka, der das Organisationskomitee für die 1.000-Jahr-Feiern der Kathedrale leitet. Großerzbischof Schewtschuk betonte, die griechisch-katholischen Bischöfe seien in Sorge, dass die 1.000-Jahr-Feiern nur einer Konfession - nämlich der mit dem Moskauer Patriarchat verbundenen autonomen ukrainisch-orthodoxen Kirche - vorbehalten seien. Schewtschuk wörtlich: „Es haben aber alle Konfessionen, die auf die gemeinsame Wurzel der christlichen Tradition Kiews zurückgehen, das gleiche Recht und die gleiche Pflicht, an den 1.000-Jahr-Feiern der Kathedrale teilzunehmen.“ Die Kathedrale verkörpere die „gemeinsamen christlichen Wurzeln“ des ganzen ukrainischen Volkes. Die 1.000-Jahr-Feiern umfassen Gottesdienste, internationale wissenschaftliche Konferenzen, verschiedene Ausstellungen, Radio- und TV-Sendungen sowie Präsentationen neuer Bücher über die Kathedrale, ihre Geschichte und ihren künstlerischen Wert. Die Sophienkathedrale gilt als „Mutter“ aller russischen Kirchen und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Kathedrale, deren Bau im 11. Jahrhundert begonnen wurde, ist der Hagia Sophia in Konstantinopel nachempfunden und war die Hofkirche des orthodoxen Kiewer Rus.

(kap 27.07.2011 sk)








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