Auf dem Weg zur Neuausrichtung der Seelsorge im Erzbistum München und Freising gibt
es erste konkrete Ergebnisse. Entlang dreier großer Themenstränge sollen die ersten
der 64 pastoralen Empfehlungen, die das Reformprojekt „Dem Glauben Zukunft geben“
erarbeitet hatte, umgesetzt werden. Das sagte Kardinal Reinhard Marx am Dienstag in
München. Die drei Themenschwerpunkte lauten „Gemeinsam Glauben lernen“, „Miteinander
Glauben bezeugen“ und „Als Gemeinschaft Kirche sein“. Diesen drei Schwerpunkten werden
zunächst wiederum je drei Empfehlungen des Zukunftsforums zugeordnet, wie zum Beispiel
die Einsetzung einer Ehrenamtsakademie oder die Entwicklung von Modellen zu einer
Pastoral für geschiedene Wiederverheiratete. Dies hat der neu eingerichtete Bischofsrat
des Erzbischofs in seiner zweiten Sitzung beschlossen. Die Beschlüsse des Bischofsrates
werden im Herbst bei der Vollversammlung des Diözesanrats und bei der Dekanekonferenz
vorgestellt. Kardinal Marx unterrichtete die Mitglieder des Zukunftsforums in einem
Brief über den Stand der Beratung der 64 pastoralen Empfehlungen, die das Gremium
vorgelegt hatte. „Ganz besonders wichtig ist uns der Gedanke einer kooperativen Pastoral
und eines kooperativen Führungsstils“, so der Erzbischof. Laien und Priester, Haupt-
und Ehrenamtliche seien „gemeinsam miteinander unterwegs“. „Wie gut das funktioniert
und wie fruchtbar unser Dialog ist, haben ja bereits die Vollversammlungen des Zukunftsforums
gezeigt“, schrieb Marx.
Das im Dezember 2010 abgeschlossene diözesane Projekt
„Dem Glauben Zukunft geben“ bildet die Grundlage zur Entwicklung und Verwirklichung
eines Konzepts für eine zukunftsfähige Seelsorge in einer pluralen Gesellschaft. Die
Reformen berücksichtigen Entwicklungen und Veränderungen im kirchlichen und gesellschaftlichen
Leben, schwindende Ortsbindung, die Personalsituation in der Seelsorge, die Vergrößerung
von Lebensräumen und die Differenzierung der Gesellschaft in unterschiedliche Milieus.
Verschiedene Orte gelebten Glaubens sollen ein Netzwerk mit unterschiedlichen Schwerpunkten
bilden und in missionarischer Kraft die Gegenwart Gottes erfahrbar machen.