2011-07-25 13:21:01

UNO/Vatikan: „Jugend sucht ethische Orientierung“


Nur eine ethisch und religiös gefestigte Weltjugend kann Garant für eine bessere Zukunft sein; und das müssen auch die Vereinten Nationen begreifen. Erzbischof Francis Chullikat ist ständiger Vertreter des Heiligen Stuhles bei dem Gremium in New York – anlässlich eines Jugendgipfels der Vereinten Nationen, der an diesem Montag in New York begonnen hat, erinnert er an die Bedeutung der christlichen Soziallehre für die weltweite Jugendarbeit.

Im Rahmen des Jugendgipfels der Vereinten Nationen hat der Heilige Stuhl die Konferenz „Jugend schützen, Menschenwürde fördern“ ausgerichtet, zu der sich Diplomaten, Kirchen- und Jugendvertreter aus aller Welt in der Kirche der Heiligen Familie in Manhattan versammeln. 18 Prozent der Weltbevölkerung sind zwischen 15 bis 24 Jahre alt. Der Großteil dieser Jugendlichen – 87 Prozent – lebt in Entwicklungsländern. Ihr Zugang zu Ressourcen, zur Gesundheitsversorgung, zu Ausbildung und Arbeit soll langfristig garantiert sein, so ein Ziel der UNO-Konferenz. Neben diesen Grundlagen brauche die Weltjugend vor allem ethische Orientierung, erinnert Erzbischof Chullikat im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Mit unserem Treffen wollen wir der Internationalen Gemeinschaft zeigen, dass es nicht reicht, junge Leute einfach nur mit Vertretern der Vereinten Nationen zusammenzubringen, man muss ihnen auch etwas anbieten: Ideale, Werte und Rollenmodelle, nach denen sie ja besonders suchen. Nur so können wir eine Jugend aufbauen, die tatsächlich unser Partner sein kann. Leider ist die moralische, ethische und religiöse Bildung junger Menschen keine Priorität der Vereinten Nationen. Wir müssen als Kirche diese Leere in der internationalen Gemeinschaft füllen.“

Als positives Beispiel der Jugendpastoral nennt Chullikat die Weltjugendtage, die auf Papst Johannes Paul II. zurückgehen. Der nächste findet in Kürze im spanischen Madrid statt. Nach Ansicht des Erzbischofs sollte die Jugendarbeit der Vereinten Nationen sich stärker an katholischen Überzeugungen orientieren – zum Beispiel, was den Lebensschutz und Umgang mit Abtreibungen angeht. Chullikat betont zugleich, dass es eine Reihe von Mitgliedsstaaten in den Vereinten Nationen gebe, die den Heiligen Stuhl in diesen Fragen unterstützen:

„Zum Beispiel unterstützen uns Malta, Polen und San Marino, nun hoffen wir auch auf Ungarn. Auch einige muslimische Länder unterstützen uns in Fragen des Lebensschutzes, der Familie, der Ausbildung der Jugend. Wir wollen also auch Mitgliedsstaaten Verhör verschaffen, die sonst weniger als Entscheidungsträger wahrgenommen werden. Es ist ein langsamer Prozess, aber wir sind schon unterwegs. Es braucht viel Einsatz und guten Willen, doch ich bin hoffnungsvoll. “

Am Ende der zweitägigen Konferenz soll ein Abschlussdokument vorgelegt werden, das unter Mitwirkung der teilnehmenden Jugendorganisationen zustande kommt. Das Internationale Jahr der Jugend 2010-2011 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 2009 eingerichtet, um Frieden, Menschenrechte und Solidarität zwischen Generationen, Kulturen und Religionen zu fördern.

(rv 25.07.2011 pr)








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